Aus der Literatur weiß ich, dass die Gattung Carex, auf deutsch Seggen oder Riedgräser, die artenreichste Gattung der Sauergräser ist. Weltweit gibt es zur Zeit 1780 Arten, in Deutschland kennt man laut Rothmaler, 2011, 105 Arten und in Baden-Württemberg soll es 68 Arten geben. Diese Vielfalt hat mich erstmal abgeschreckt und ich habe die Gattung Carex übersehen. Mittlerweile habe ich immerhin schon 12 Arten kennengelernt, die meisten bei botanischen Exkursionen. Ich versuche jetzt mal hier fest zu halten, in welcher Reihenfolge sie mir im Lauf des Jahres, es handelt sich um das Jahr 2020, begegnen.
Die Segge, die mir als Erste aufgefallen ist und die man eigentlich das ganze Jahr über im südlichen Oberschwaben in nahezu jedem Wald sehen kann, ist die Hänge- oder Riesen-Segge, Carex pendula, die größte aller einheimischen Seggen:
Die nächste, die mir aufgefallen ist, ist die Frühlings-Segge, Carex caryophyllea. Sie ist die kleinste der Seggen und ist im Frühjahr in großer Anzahl auf dem Rasen meiner Wohnanlage zu sehen.
Im April sind die Wälder im südlichen Oberschwaben voll mit der Wimper-Segge, Carex pilosa. Sie ist zu erkennen an den bewimperten Blättern und einem Blütenstand mit einer endständigen männlichen Ähre und mehreren lockerfrüchtigen weiblichen Ähren. Die Blätter der Blütenstängel sind viel kürzer als die Blätter der blütenlosen Triebe.
Eine echte Neuentdeckung am 15.04.2020 im Albersfelder Wald war die Finger-Segge, Carex digitata. Sie macht insgesamt einen kleineren und zarteren Eindruck als die Wimper-Segge. Die eine, entständige männliche Ähre wird von gedrängt stehenden weiblichen Ähren überragt. Die unterste weibliche Ähre steht davon deutlich abgerückt.
Von der Finger-Segge habe ich schon bei den Exkursionen mit Helmut Herwanger gehört, konnte mir jedoch damals von ihr noch kein Bild machen.
Jetzt geht es mir mit ihr so wie so oft: hat man eine Pflanze einmal erkannt, sieht man sie immer wieder.
Auf die Steife Segge, Carex elata hat mich Ulrike Plewa bei der Nabu-Exkursion ins Lochmoos 2019 aufmerksam gemacht. Am 06.05.2020 habe ich die Pflanze dann an derselben Stelle wieder gefunden.
Von einem Spaziergang in einem Auwald bei Walldorf in der Rheinebene am 17.05.2020 habe ich eine Winkel-Segge, Carex remota mit nach Hause gebracht, weil sie sich unterwegs nicht fotografieren ließ. An ihrem Habitus ist sie auf jeden Fall leicht zu erkennen.