Die Quitte wird in Baden-Württemberg, vor allem in den Weinbaugebieten, oft angepflanzt, es kommt aber nur selten zu Verwilderungen.
Im Voralpenland und im Schwarzwald kommt der Holzapfel nur selten vor. Eher soll man ihn in anderen Landesteilen finden, vor allem auf der Schwäbischen Alb. Mir ist er bis jetzt in Baden-Württemberg noch nicht aufgefallen.
Die Sorbus-Arten sind gekennzeichnet durch charakteristische Areale, die sich nahezu komplemetär ergänzen.
Der Speierling kommt im Alpenvorland nicht vor. Er ist laut Sebald/Seybold/Philippi, Bd. 3, S. 198 in Baden-Württemberg selten und stark gefährdet. Wildpflanzen kommen noch vor in den Wäldern im Main-Taubergebiet, Kraichgau, Strom- und Heuchelberg, auf den Glemshöhen bei Stuttgart, im unteren Neckargebiet mit Hohenlohe und am Hochrhein. Ich habe nur Anpflanzungen gesehen bis jetzt.
Der Elsbeerbaum ist eine typische Art des Neckarlands, die bis ins Taubergebiet reicht. Weitere Vorkommen gibt es am südlichen Oberrheingebiet, am Hochrhein, im Wutach- und westlichen Bodenseegebiet. Außerdem an der Donau und auf der südlichen Ostalb. Ansonsten ist sie ziemlich selten. In Oberschwaben kommt sie nicht vor.
Die Mehlbeere kommt im Alpenvorland nur selten vor. Aber häufig auf der Schwäbischen Alb und im nördlichen und südlichen, aber nicht im mittleren, Schwarzwald. Außerdem im oberen bis mittleren Neckargebiet (besonders im Schwarzwaldvorland), im Baar-Wutachgebiet, im Taubergebiet und im südlichen Oberrheingebiet.
Die Bestimmung wird erschwert durch die zahlreichen Bastardformen. Außerdem wird der Mehlbeerbaum auch häufig angepflanzt.
Es werden mehrere Bastardformen der Mehlbeere aufgeführt, mit denen ich mich noch nicht befasst habe:
In Oberschwaben kommt die Felsenbirne nicht vor.
Sie kommt zerstreut vor auf der Schwäbischen Alb, vor allem am Felstrauf der Nord- und Südseite, in den Gäulandschaften am oberen Neckar und im südlichen Schwarzwald. In den übrigen Regionen nur vereinzelt.
Ich habe sie bis jetzt nur einmal in Südtirol in der Natur gesehen.
Wird in Weinbaugebieten oft gepflanzt. Älteste Nachweise gibt es aus der römischen Kaiserzeit. Neuerdings werden auch Pfirsiche aus Oberschwaben angeboten.
Die Kirschpflaume verwildert in Wein- und Obstbaugebieten des Landes häufig. Bei Sebald, Seybold, Philippi, 1992, Bd. 3, S. 218, gibt es keine Verbreitungskarte der Art, da verlässliche Kartierungsdaten fehlen.
Die Schlehe kommt im ganzen Land verbreitet vor, Lücken gibt es aber im Schwarzwald und im Alpenvorland. In meiner Umgebung im südlichen Oberschwaben sehe ich sie häufig.
Die Süß-Kirsche wächst in ganz Baden-Württemberg, in den Sandsteingebieten etwas seltener. Es treten auch häufig Sämlinge der kultivierten Kirschen auf.
Urwüchsige Vorkommen sind in Baden-Württemberg sehr selten (Beuron, Blaubeuren, Kaiserstuhl,Isteiner Klotz, Grenzacher Horn). Ansonsten soll die Felsenkirsche auch vielfach gepflanzt werden.
Ich habe die Felsenkirsche bis jetzt nur in Botanischen Gärten gesehen.
Heimat der Späten Trauben-Kirsche ist das östliche Nordamerika und Mexiko bis Guatemala. Sie ist in Europa stellenweise eingebürgert.
Im Oberrheingebiet und am Rand von Schwarzwald und Odenwald, wurde die Art in Wäldern und Anlagen ab etwa 1800 angepflanzt. Es kam zu Verwilderungen und Einbürgerungen. In den anderen Landesteilen kommt die späte Trauben-Kirsche nur selten vor.