Familie: Nelkengewächse - Caryophyllaceae
Ursprünglich eventuell ostmediterran; Archäophyt; Neophyt in Amerika
"Unkraut- oder Ruderalpflanze"
Namen
Englisch: Common corn-cockle
Italienisch: Gittaione comune, Gittaione, Mazzettone
Spanisch: Neguilla
Die Samen der Korn-Rade sind giftig!
Floraweb: 2: stark gefährdet
2003: "Blume des Jahres"
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 2 "Agrostemma"-Arten; für Deutschland wird dort 1 Art beschrieben.
Die Korn-Rade habe ich einmal in meinem Garten angesät. Sie hat sich dort aber nicht lange gehalten.
Laut Marianne Beuchert gehört die Korn-Rade zu den Schabab-Kräutern, den "Kräutern im Korb", mit denen man Liebesverweigerung zum Ausdruck bringt (s. in "Symbolik der Pflanzen", S. 297).
Laut Dr. Werner Rauh ist die Kornrade schon aus der jüngeren Steinzeit als Archäophyt bekannt ("Unsere Unkräuter", Heidelberg 1953)
Möglicherweise hat sich schon Hildegard von Bingen (1098 - 1179) hat sich mit der Kornrade als Heilpflanze auseinandergesetzt, siehe www.welterbe-klostermedizin.de
Laut Wolf-Dieter Storl in "Wandernde Pflanzen. Neophyten, die stillen Eroberer. Ethnobotanik, Heilkunde und Anwendungen", AT Verlag 2012, gehört die Kornrade zu den alten Ackerunkräutern (Archäophyten), die vor 6000 Jahren mit der neolithischen Lebensweise von Kleinasien her Mitteleuropa zunehmend besiedelt haben.
Laut www.floraweb.de ist die Kornrade Raupen-Futterpflanze für einen Eulenfalter.
Eine Beschreibung und Fotos der Konrade findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Über die Korn-Rade gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Die Korn-Rade wird auf der Homepage des Botanischen Gartens der Universität Rostock im Monat Juni 2009 sehr schön als Pflanze des Monats beschrieben, siehe www.garten.uni-rostock.de.
Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:
Blühmonate: Juni-Juli
Standorte:Nährstoffreichere Äcker, vor allem in Wintergetreide, trockene bis mäßi grische Ruderalstellen: Wegränder, Böschungen
Archäophyt
Häufigkeit: früher in allen Bundesländern "verbreitet", d.h. Vorkommen in 40-90 % der Kartierflächen. Heute selten in Bayern und Sachsen-Anhalt, auch angesalbt, auch in Saatgutmischungen
Im Rückgang begriffen
Areal: meridionales bis boreales Eurasien, sowohl im ozeanischen als auch im mäßig kontinentalen Klima vorkommend (Stufe 1-7 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). Neophyt in Amerika.
Halbrosettenpflanze
Einjährig-überwinternd
Insektenbestäubung: Falter; Selbstbestäubung
Menschenausbreitung mit Saatgut; Stoßausbreitung der Samen
Samen kurzlebig
Lichtkeimer
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst in der Klasse "Acker- und Gartenunkraut-Ges." (K Stellarietea mediae; K Stell.)
Verwendung: früher lästiges Getreideunkraut, heute fast verschwunden
Samen giftig!
27.06.2021 - Warmtal (vermutlich angesät):