Familie: Birkengewächse - Betulaceae
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 25 "Alnus"-Arten; für Deutschland werden dort 5 Arten und 1 Bastardform beschrieben.
Sebald, Seybold, Philippi, 1993, Bd. 1, S. 348, sprechen von rund 30 Arten, die mit einer Ausnahme (südamerikanisches Gebirge) in der Nordhemisphäre, vor allem in Zentral-, Nord- und Ostasien, verbreitet sind. In Baden-Württemberg kommen 3 Arten vor.
Bei Marianne Beuchert in "Symbolik der Pflanzen" werden die Erlen in einem kleinen Kapitel besprochen.
Rosemarie Gebauer, eine Diplombiologin, die sich auf botanisch-literarische Zusammenhänge spezialisiert hat, befasst sich in ihrem sehr schön gestalteten Büchlein "“Frau Haselin und Drecksäck. Die wunderbare Welt unserer Bäume und Sträucher“ von 2016 damit, welche Rolle bestimmte Bäume und Sträucher in unserer Vergangenheit und in der Welt der Dichter und Maler, der Märchen und Sagen spielen. Dabei erklärt sie auch ihre verschiedenen Namen und außerdem auf anschauliche Weise botanische Besonderheiten.
Den Erle-Arten widmet sie dabei ein eigenes Kapitel.
Eurosibirische Pflanze
"Waldpflanze"
Namen
Englisch: Common alder
Französisch: Aulne glutineux
Italienisch: Ontano comune, Ontano nero, Alno. Alno nero
Die Schwarz-Erle steht In Baden-Württemberg auf Platz 92 der Liste der 100 häufigsten Pflanzenarten: www.flora.naturkundemuseum-bw.de/bestimmung.htm. Sie ist die häufigste Erlen-Art im Land.
2003: "Baum des Jahres"
Das Perlhuhn
Das Perlhuhn zählt: Eins, zwei, drei, vier...
Was zählt es wohl, das gute Tier,
dort unter den dunklen Erlen?
Es zählt, von Wissensdrang gejückt
(die es sowohl wie uns entzückt).
die Anzahl seiner Perlen.
Christian Morgenstern
Die Schwarz-Erle ist mit einer ausführlichen Beschreibung und einer sehr schönen nach der Natur gemalten Abbildung in Band 1 der "Pflanzen der Heimat" von Prof. Dr. O. Schmeil, 1927, aufgenommen worden.
Dr. Claudia Urbanovsky beschreibt in Ihrem Buch "Der Garten der Druiden. Das geheime Kräuterwissen der keltischen Heiler" von 2008 die Schwarz-Erle als Kraftbaum der Kelten.
Steffen Guido Fleischhauer hat die Erlen-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Eine Beschreibung und Fotos der Schwarz-Erle findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Die Schwarz-Erle steht auf der „Liste einheimischer und standortgerechter Pflanzen – Landkreis Ravensburg“ der Initiative für biologische Vielfalt des Landkreises Ravensburg und des Landschaftserhaltungsverbands, siehe www.naturvielfalt-rv.de
Die Schwarz-Erle ist laut www.floraweb.de als Raupen-Futterpflanze für 35 Falter-Arten (ausgenommen Tagfalter) von Bedeutung.
Sebald, Seybold, Philippi, 1993, Bd. 1, S. 350: Die Schwarz-Erle kann bis zu 120 Jahre alt werden.
Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:
Cortex alni - Erlenrinde (Volksheilpfllanze)
Die Schwarz-Erle mag es gern nass und gilt sogar als Feuchtigkeitsanzeiger.
Sie wächst in Au- und Bruchwäldern, an Bach- und Flussufern, an Wassergräben und in Mooren.
Wie alle Birkengewächse ist auch die Schwarz-Erle einhäusig, männliche und weibliche Blüten befinden sich auf einer Pflanze. Die Blütenstände für das nächste Jahr erscheinen im Spätsommer. Die Bestäubung erfolgt schon ab Vorfrühling durch den Wind, wobei die männlichen Kätzchen den Blütenstaub abgeben, bevor die Narben der weiblichen Blüten belegt werden können (=Vormännlichkeit).
08.03.2021 - Lochmoos:
Blühmonate: März bis April
Standorte: Sicker- bis staunasse, zeitweilig überflutete Auen- und Bruchwälder, auch bachbegleitend
Häufigkeit: alle Bundesländer "gemein", kommt in über 90% der Kartierflächen vor, nur mitteldeutsche Trockengebiete "verbreitet", kommt in
40-90% der Kartierflächen vor
Auch Forstbaum
Areal: meridional/montanes bis boreales Europa bis Westsibirien, vom ozeanischen bis ins gemäßigte Klima vorkommend (Stufe 1-5 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala).
Sommergrün
Baum/Strauch
Windbestäubung
Vormännlichkeit: die Staubblätter geben den Pollen ab, bevor die Narbe der Blüte oder der Blüten des Blütenstandes) belegt werden kann, dadurch wird Fremdbestäubung erreicht
Windausbreitung der Samen
Lichtkeimer
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst gern in den Verbänden "Erlenbruchwälder" (V Alnion glutinosae; V.Aln.) und "Hartholz-Auenwälder" (V Alno-Ulmion; V Alno-Ulm.).
10.09.2016 - Parc de Schoppenwihr bei Colmar:
27.12.2009 - Vor der Schussenmündung im Eriskircher Ried:
Europäische Pflanze
"Bergpflanze"
Namen
Englisch: Grey Alder
Französisch: Aulne blanc
Italienisch: Ontano bianco
Spanisch: Aliso cano
Steffen Guido Fleischhauer hat die Erlen-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Eine Beschreibung und Fotos der Grau-Erle findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Die Grau-Erle steht auf der „Liste einheimischer und standortgerechter Pflanzen – Landkreis Ravensburg“ der Initiative für biologische Vielfalt des Landkreises Ravensburg und des Landschaftserhaltungsverbands, siehe www.naturvielfalt-rv.de
Die Grau-Erle ist laut www.floraweb.de als Raupen-Futterpflanze für 15 Falter-Arten (ausgenommen Tagfalter) von Bedeutung.
Früher: Alnus viridis
Mittel- und südosteuropäische Pflanze
"Bergpflanze"
Namen
Englisch: Green Alder
Französisch: Aulne vert
Italienisch: Ontano verde
Die Grün-Erle kommt selten im württembergischen Allgäu und im Schwarzwald vor. Die Bestände sind sehr zurück-gegangen.
Steffen Guido Fleischhauer hat die Erlen-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Eine Beschreibung und Fotos der Grün-Erle findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org.
Laut www.floraweb.de liegen für die Grün-Erle keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.