Anchusa spec. - Ochsenzunge-Arten

Familie: Raublattgewächse - Boraginaceae

Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 35 "Anchusa"-Arten; für Deutschland werden dort 3 Arten beschrieben.

Sebald/Seybold/Philippi und Wörz, 1996, Bd. 5, schreiben auch von 35 Arten, die im Mittelmeergebiet, in Westasien und in Südafrika verbreitet sind. In Europa kommen danach 24 Arten vor, In Baden-Württemberg 2 Arten.

Anchusa officinalis - Gebräuchliche Ochsenzunge

Europäische Pflanze

"Unkraut- oder Ruderalpflanze"

Namen

Englisch: Alkanet, Common Bugloss

Französisch: Buglosse officinale

Italienisch: Buglossa comune

Floraweb: Vorwarnstufe aufgrund Gefährdung wegen zurückgehender Bestände

Laut Sebald/Seybold/Philippi und Wörz, 1996, Bd. 5, kommt die Gebräuchliche Ochsenzunge in Baden-Württemberg "selten und meist unbeständig in wärmebegünstigten Landesteilen" (S. 105) vor. Oberschwaben gehört da eher nicht dazu. Beständige Vorkommen gibt es nur im Oberrheingebiet und im badischen Maingebiet. 

29.05.2010 - Dessau-Rosslau
29.05.2010 - Dessau-Rosslau

Die Gebräuchliche Ochsenzunge in der Kunst

Die Gebräuchliche Ochsenzunge wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument  des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 243).

29.05.2010 - Dessau-Rosslau
29.05.2010 - Dessau-Rosslau

Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit u.a. mit Natternkopf-Arten.

Die Gebäuchliche Ochsenzunge in der Fachliteratur

Im „Feld- Wald- und Wiesenkochbuch, Kochuchverlag Heimeran, 1978 von Eve Marie Helm hat die Ochsenzunge ein eigenes Kapitel.

Steffen Guido Fleischhauer hat die Gebräuchliche Ochsenzunge in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.

Eine Beschreibung der Gebäuchlichen Ochsenzunge findet sich bei Jürgen Feder, 2014 (amüsant und informativ!).

Der Apotheker Mannfried Pahlow beschreibt in seinem interessanten Werk "Das große Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur",  2001, Inhaltsstoffe und Wirkung von über 400 Pflanzen. Der Gebräuchliche Ochsenzunge ist aber nicht dabei.

Eine Beschreibung und Fotos der Gebräuchlichen Ochsenzunge findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz  und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.

Der Gebräuchliche Ochsenzunge ist laut www.floraweb.de als Raupen-Futterpflanze für 2 Falterarten (Eulenfalter) von Bedeutung. 

Über die Gebräuchliche Ochsenzunge gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.

Jonas Frei hat die Gebräuchliche Ochsenzunge in sein sehr ansprechendes und informatives Buch "Stadtwildpflanzen", 2022, aufgenommen (S. 216).

 

Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:

Herba Anchusae - Ochsenzungenkraut: volkstümliche Anwendung als Expectorans und Sedativum

16.04.2015 - Griechenland
16.04.2015 - Griechenland

Zur Gebräuchlichen Ochsenzunge habe ich bei Rothmaler, 2011, gefunden:

Blühmonate: Mai bis September

Standorte: Mäßig trockene bis frische, sandige Äcker, Weinberge, Ruderalstellen, kalkmeidend

Archäophyt

Häufigkeit: 

Areal: submeridionales bis temperates Europa, vom ozeanischen bis ins schwach kontinentale Klima vorkommend (Stufe 2-6 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). Neophyt im submeridionalen bis temperaten Amerika

Immergrün?

Halbrosettenpflanze

Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche

Zwei- (wenig-)jährig

Mehrjährig hapaxanth: nach dem mehrjährigen Jugendstadium einmal blühend, fruchtend und danach absterbend

Pfahlwurzel

Insektenbestäubung, Selbstbestäubung

Verschiedengriffligkeit: mit Blüten von unterschiedlicher Griffellänge und Staubbeuteleinstellung, bei denen nur die Übertragung von Pollen eines Blütentyps auf die Narbe einer Blüte eines anderen Typs zur Bestäubung und damit zur Samenbildung führt.

Ameisenausbreitung der Samen

Zeigerwerte: 

Vergesellschaftung: wächst gern in der Ordnung "Ruderale Schutt- u. Wegrandfluren" (O Onopordion acanthii; O Onop.), und in den  Verbänden "Quecken-Halbtrockenrasen" (V Convolvulo-Agropyrion repentis; V Conv.-Agrop.) und "Dünenweidengebüsche" (V Salicion arenariae; V Salic. aren.).

Verwendung: früher Heilpflanze

16.04.2015 - Griechenland
16.04.2015 - Griechenland

Anchusa arvensis - Acker-Krummhals, Acker-Ochsenzunge

Früher: Lycopsis arvensis

Ursprünglich west- und zentralasiatische Pflanze

"Unkraut- oder Ruderalpflanze"

Namen

Englisch: Small Bugloss

Französisch: Buglosse des champs, Petit Buglosse

Italienisch: Buglossa minore

Um den Acker-Krummhals in Oberschwaben zu finden, muss man viel Glück haben, weil er dort im Gegensatz zu den nördlicheren Gebieten Deutschlands nur zerstreut vorkommt. 

01.06.2019 - NABU-Exkursion im Lochmoos
01.06.2019 - NABU-Exkursion im Lochmoos

 

 

 

 

Der Acker-Krummhals in der Fachliteratur

Zahlreiche Fotos des Acker-Krummhalses findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.

Vielseitige Information und sehr schöne Bilder zum Acker-Krummhals findet man, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.

Laut "Flora Helvetica" ist der Acker-Krummhals (!) das einzige Raublattgewächs mit knieförmig gebogener Kronröhre.

01.06.2019 - NABU-Exkursion im Lochmoos
01.06.2019 - NABU-Exkursion im Lochmoos

Zum Acker-Krummhals habe ich bei Rothmaler, 2011, gefunden:

Blühmonate: Mai bis September

Standorte: Mäßig trockene bis frische, sandige Äcker, Weinberge, Ruderalstellen, kalkmeidend

Archäophyt

Häufigkeit: 

Areal: meridionales bis boreales Europa bis Westasien, vom ozeanischen bis ins schwach kontinentale Klima vorkommend (Stufe 1-6 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). Neophyt in Australien und im submeridionalen bis temperaten Amerika.

Sommerannuell, einjährig-überwinternd

Halbrosettenpflanze

Pfahlwurzel

Selbstbestäubung, Insektenbestäubung: Bienen

Menschenausbreitung, Ameisenausbreitung, Stoßausbreitung der Samen 

Zeigerwerte: 

Vergesellschaftung: wächst gern in den Verbänden "Halmfrucht-Gesellschaften saurer Böden" (V Aphanion arvensis; V Aphan.)"Hackfrucht- und Garten-Gesellschaften mesotropher Böden" (V Spergulo-Oxalidion; V Sperg.-Oxal.) und "Wege-Rauken-Gesellschaften" (V Sisymbrion officinalis; V Sisymbr.).

29.05.2010 - Rosslau an der Elbe
29.05.2010 - Rosslau an der Elbe

Anchusa azurea - Italienische Ochsenzunge

Auch: Anchusa italica

Mediterran-westasiatische Pflanze

"Unkraut- oder Ruderalpflanze"

Namen

Französisch: Buglosse d'Italie

Italienisch: Buglossa azzurra, Buglossa italiana

Gilt in Deutschland als unbeständiger Neophyt.

In Oberschwaben tritt die Italienische Ochsenzunge bis jetzt noch nicht auf.

01.05.2019 - Halbinsel Monte Argentario in der Toskana
01.05.2019 - Halbinsel Monte Argentario in der Toskana

Die Italienische Ochsenzunge in der Kunst

Die Italienische Ochsenzunge wurde mit 2 Exemplaren von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument  des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 242).

01.05.2019 - Halbinsel Monte Argentario in der Toskana
01.05.2019 - Halbinsel Monte Argentario in der Toskana

Die Italienische Ochsenzunge in der Fachliteratur

Eine Beschreibung und Fotos der Italienischen Ochsenzunge findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.

Über die Italienische Ochsenzunge gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.

01.05.2019 - Halbinsel Monte Argentario in der Toskana
01.05.2019 - Halbinsel Monte Argentario in der Toskana

Zum Spitzwegerich habe ich bei Rothmaler, 2011, gefunden:

Blühmonate: Mai bis September

Zierpflanze; Unbeständiger Neophyt seit dem 16. Jahrhundert

Standorte: Ruderalstellen: Schutt, Umschlagplätze

Häufigkeit: 

Areal: meridionales bis submeridionales Europa bis Westasien, vomm ozeanischen bis ins mäßig kontinentale Klima vorkommend (Stufe 2-8 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). 

Immergrün

Halbrosettenpflanze

Zwei- (wenig-)jährig

Mehrjährig hapaxanth: nach dem mehrjährigen Jugendstadium einmal blühend, fruchtend und danach absterbend

Pfahlwurzel

Insektenbestäubung

Ameisenausbreitung der Samen

Samen langlebig (>20 Jahre)

Lichtkeimer

Zeigerwerte: 

Vergesellschaftung: wächst gern im Verband "Wege-Rauken-Gesellschaften" (V Sisymbrion officinalis; V Sisymbr.).

01.05.2019 - Halbinsel Monte Argentario in der Toskana
01.05.2019 - Halbinsel Monte Argentario in der Toskana

Meine Ochsenzungen nebeneinander (mit Blühmonaten)