Familie: Kreuzblüter - Brassicaceae
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 200 "Cardamine"-Arten; für Deutschland werden dort 15 Arten und 3 Bastardformen beschrieben.
Sebald, Seybold, Philippi, 1993, Bd. 2, S. 228, sprechen von weltweit etwa 130 Arten. In Europa kommen etwa 35 Arten vor und in Baden-Württemberg 9 Arten.
Eurasiatische Pflanze
"Fettwiesenpflanze"
Namen
Englisch: Cuckooflower
Französisch: Cardamine des prés
Italienisch: Billeri dei prati
Spanisch: Berro de prado
2006: "Blume des Jahres"
2002: "County Flower of the United Kingdom":
County Cheshire, England, Cuckooflower, Native
County Brecknockshire, Wales, Cuckooflower, Native
https://en.wikipedia.org/wiki/County_flowers_of_the_United_Kingdom
Rosemarie Gebauer, eine Diplombiologin, die sich auf botanisch-literarische Zusammenhänge spezialisiert hat, geht in ihrem sehr schön gestalteten Büchlein "Jungfer im Grünen und Tausendgüldenkraut. Vom Zauber alter Pflanzennamen" von 2015 in einem eigenen kleinen Kapitel der Frage nach, wie das Gewöhnliche Wiesen-Schaumkraut zu seinem deutschen und lateinischen Namen gekommen ist und macht dabei auch auf botanische Besonderheiten aufmerksam.
Das Wiesen-Schaumkraut wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 17).
Laut Rita Lüder, Grundkurs der Pflanzenbestimmung, 2006, S. 47, handelt es beim Wiesen-Schaumkraut um eine sogenannte "Zeigerpflanze": es kommt vor allem auf feuchten Standorten vor und gilt als „Feuchtezeiger“. Außerdem empfiehlt sie es auch als Küchenkraut.
Steffen Guido Fleischhauer hat die Schaumkraut-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Behaarten Schaumkrauts findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Das Behaarte Schaumkraut ist laut www.floraweb.de Nektarpflanze für 2 Falterarten.
Blühmonate: April-Juni
Standorte: Frische bis nasse Wiesen und Weiden, lichte Laubwälder, Auenwälder, Gärten
Häufigkeit: in allen Bundesländern "verbreitet", d.h. Vorkommen in 40-90 % der Kartierflächen. Aber Thüringer Becken, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern nur "zerstreut", d.h. Vorkommen in 5-40 % der Kartierflächen.
Areal: submeridional/montanes bis temperates Florengebiet zirkumpolar, sowohl im eher ozeanischen als auch im schwach kontinentalen Klima vorkommend (Stufe 1-7 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). Neophyt in der australen und tropisch/montanen bis borealen Florenzone zirkumpolar in den Kontinentalitätsstufen 1-7 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala.
Immergrün
Halbrosettenpflanze
Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche
Staude
Ausläufer/Rhizom
Insektenbestäubung: Bienen, Falter
Selbstausbreitung der Samen
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst in der Klasse "Gesellschaften des Wirtschaftsgrünlandes" (K Molinio-Arrhenatheretea; K Mol.-Arrh.) und im Verband "Hartholz-Auenwälder" (V Alno-Ulmion; V Alno-Ulm.)
Ab April 2020 ist das Wiesen-Schaumkraut plötzlich auf meiner Dachterrasse aufgetaucht:
Beim Wiesen-Schaumkraut gibt es vegetative Vermehrung durch Sprossung aus Stengeln und Blättern:
Ursprünglich westeuropäisch-mediterran
"Unkraut- oder Ruderalpflanze"
Diese Blattrosette des Behaarten Schaumkrauts kann man auch schon im Januar im Garten finden und ernten. Schmeckt sehr gut kresseartig auf dem Butterbrot oder in Salat und Suppe.
Steffen Guido Fleischhauer hat die Schaumkraut-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Rezepte zur gehobenen kulinarischen Verarbeitung des Behaarten Schaumkauts findet man in Meret Bisseggers Buch "Meine wilde Pflanzenküche. Bestimmen, Sammeln und Kochen von Wildpflanzen", 6. Aufl. 2013.
Alexandra-Maria Klein und Julia Krohmer führen das Behaarte Schaumkraut mit dem Attribut "Stadtsalat" bei ihren Stadtpflanzen auf ("Das wächst in deiner Stadt". S. 27, 2023).
Ein sehr interessantes Pflanzenportrait des Behaarten Schaumkrauts findet man auf der Homepage des Bochumer Botanischen Vereins e.V:
Originell und sachkundig befasst sich Jürgen Feder in seinem Buch "Feders Kleine Kräuterkunde" von 2017 mit kulinarischen und sonstigen Anwendungen des Behaarten Schaumkrauts (S. 16).
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Behaarten Schaumkrauts findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Das Behaarte Schaumkraut ist laut www.floraweb.de Raupen-Futterpflanze für 3 Falterarten (darunter 2 Tagfalter, Weißlinge, polyphag).
Blühmonate: März bis Juni
Standorte: Hecken- und Gebüschsäume, Weinberge, Gärten, Äcker, frische Ruderalstellen
Häufigkeit:
Areal: meridionales bis temperates bis (boreales) Europa bis (Westasien), nur im ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 1-4 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). Neophyt im tropisch/montanen bis temperaten Amerika.
Halbrosettenpflanze
Einjährig-überwinternd; sommerannuell
Selbstbestäubung
Selbstausbreitung, Menschenausbreitung mit Gartenstauden
Samen langlebig (>20 Jahre)
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst gern im Verband "Nitrophytische Waldsaum-Ges." (V Alliarion; V Alliar.) und in der Klasse "Acker- und Gartenunkraut-Ges." (K Stellarietea mediae; K Stell.)
Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit mit dem Wald-Schaumkraut.
Eurasiatisch-nordamerikanische Pflanze
"Waldpflanze"
Namen
Französisch: Cardamine flexueuse
Italienisch: Billeri flessuoso
Steffen Guido Fleischhauer hat die Schaumkraut-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Ein sehr interessantes Pflanzenportrait des Wald-Schaumkrauts findet man auf der Homepage des Bochumer Botanischen Vereins e.V:
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Wald-Schaumkrauts findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Das Wald-Schaumkraut ist laut www.floraweb.de Raupen-Futterpflanze für 3 Falterarten (darunter 2 Tagfalter, Weißlinge, polyphag).
Europäisch-westasiatische Pflanze
"Sumpfpflanze"
Namen
Englisch: Large bittercress
Italienisch: Billeri amaro, Cardamine amara
Spanisch: Mastuerzo amargo
Das Bittere Schaumkraut findet man in Oberschwaben häufig.
Steffen Guido Fleischhauer hat die Schaumkraut-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Bitteren Schaumkrauts findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Das Bittere Schaumkraut ist laut www.floraweb.de Raupen-Futterpflanze für 3 Falterarten (darunter 2 Tagfalter, Weißlinge, polyphag) und für den Aurorafalter Raupen-Futterpflanze und Nektarpflanze.
Blühmonate: April-Juni
Standorte: Feuchte bis sickernasse Quellfluren und Erlenbrüche, Bäche und Gräben
Häufigkeit:
Areal: submeridional/montanes bis boreales Europa-(Westsibirien), nur im ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 2-5 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala).
Immergrüne Halbrosettenpflanze
Hemikryptophyt: überdauert den Winter mit Knospen in Höhe der Erdoberfläche, meist im Schutz von Schnee und Laub
Staude
Oberirdische Ausläufer
Insektenbestäubung. Selbstbestäubung
Selbstausbreitung der Samen > 5 m
Wasserausbreitung der Samen
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst in den Verbänden "Silikat-Quellfluren" (V Cardamino-MOntion; V Card.-Mont.), "Erlenbruchwälder" (V Alnion glutinosae; V Aln.) und "Hartholz-Auenwälder" (V Alno-Ulmion; V Alno-Ulm.)
Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit mit Brunnenkresse- und Barbara-kraut-Arten.
15.04.2020: Das Kressen-Schaumkraut im Albersfelder Wald. Man kann hier gut die violetten Staubbeutel erkennen, die das Kressen-Schaumkraut von der Brunnenkresse, die gelbe Staubbeutel hat, unterscheiden. Aber eigentlich kann man die beiden nicht wirklich verwechseln, weil das Kressen-Schaumkraut vor der Brunnenkresse blüht. Und außerdem kann man auch das Kressen-Schaumkraut mit seinem feinen Kresse-Aroma gut essen.
30.04.2023 - Wurzacher Ried:
Früher: Dentaria pentaphyllos
Mittel- und südwesteuropäische Pflanze
"Waldpflanze"
Namen
Englisch: Bitter Cress
Französisch: Dentaire á cinq folioles
Italienisch: Dentaria a cinque foglie
Steffen Guido Fleischhauer hat die Schaumkraut-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Finger-Zahnwurz findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Laut www.floraweb.de liegen für die Finger-Zahnwurz keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.
Sebald, Seybold, Philippi, 1993, Bd. 2, S. 232: "westlich-präalpines Florenelement"
Blühmonate: April-Juni
Standorte: Frische, montane Schluchtwälder, Buchen- und Buchenmischwälder, nährstoffanspruchsvoll
Häufigkeit: kommt nur zerstreut bis selten im Süden von Bayern und Baden-Württemberg vor
Areal: submeridional/montanes bis südlichtemperates demontanes Europa, nur im ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 2-3 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala).
Sommergrün
Rosettenlos
Geophyt: Überdauerungsknospen unter der Erdoberfläche
Staude
Unterirdische Ausläufer/Schuppenrhizom (kurzgliedriger Bodenspross, der mit der Sprossachse und Niederblättern speichert
Insektenbestäubung
Selbstausbreitung der Samen
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst gern in den Verbänden "Edellaubholzmischwälder" (V Tilio platyphylli-Acerion; V Til.-Acer.) und "Waldmeister-Buchenwälder" (V Galio-odorati-Fagion; V Gal.-Fag.).
14.04.2024 - Im Altdorfer Wald bei Baumgarten:
Früher: Dentaria bulbifera
Europäische Pflanze
"Waldpflanze"
Rosemarie Gebauer, eine Diplombiologin, die sich auf botanisch-literarische Zusammenhänge spezialisiert hat, geht in ihrem sehr schön gestalteten Büchlein "Jungfer im Grünen und Tausendgüldenkraut. Vom Zauber alter Pflanzennamen" von 2015 in einem eigenen kleinen Kapitel der Frage nach, wie das Zwiebel-Schaumkraut zu seinem deutschen und lateinischen Namen gekommen ist und macht dabei auch auf botanische Besonderheiten aufmerksam.
Steffen Guido Fleischhauer hat die Schaumkraut-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Zahlreiche schöne Fotos und Informationen zur Knöllchen-Zahnwurz findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Vielseitige Information und sehr schöne Bilder zur Knöllchen-Zahnwurz findet man, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Laut www.floraweb.de liegen für die Knöllchen-Zahnwurz keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.
Blühmonate: Mai-Juni
Standorte: Frische Buchen- und Buchenmischwälder, nährstoffanspruchsvoll
Häufigkeit:
Areal: submeridional/montanes bis temperates Europa, nur im ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 2-4 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala).
Sommergrün
Rosettenlos
Geophyt: Überdauerungsknospen unter der Erdoberfläche
Staude
Unterirdisches Schuppenrhizom (kurzgliedriger Bodenspross, der mit der Sprossachse und Niederblättern speichert)
Brutzwiebeln
Selbstbestäubung, Insektenbestäubung; Blüten meist steril
Selbstausbreitung der Samen, Ameisenausbreitung der Brutzwiebeln
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst gern in den Verbänden "Waldmeister-Buchenwälder" (V Galio-odorati-Fagion; V Gal.-Fag.), "Edellaubholzmischwälder" (V Tilio platyphylli-Acerion; V Til.-Acer.) und "Eichen-Hainbuchenwälder" (V Carpinion betuli; V Carp.)
10.05.2017 - Altdorfer Wald bei Baumgarten:
21.04.2017 - Altdorfer Wald bei Baumgarten:
Ich habe schon einmal ein frisches Brutknöllchen verkostet. Es hat ganz wunderbar geschmeckt.
Eurasiatische Pflanze
"Waldpflanze"
Namen
Englisch: Narrowleaf bittercress
Französisch: Cardamine impatiente
Italienisch: Billeri comune
Spanisch: Cardamine de verneda
Das Spring-Schaumkraut kommt auch in Oberschwaben vor.
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Spring-Schaumkrauts findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Das Spring-Schaumkraut ist laut www.floraweb.de als Raupen-Futterpflanze für 2 Falterarten.
Steffen Guido Fleischhauer hat die Schaumkraut-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
17.05.2020 - Auwald in der Rheinebene bei Walldorf:
Blühmonate: Mai-Juli
Standorte: Frische bis feuchte Schluchtwälder, Buchen- und Fichtenmischwälder, Auenwälder, Waldsäume; nährstoffanspruchsvoll
Häufigkeit: in der Mitte und im Süden verbreitet bis zerstreut. Im Norden selten
Areal: submeridionales bis temperates Eurasien, nur im ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 2-5 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala).
Sommerannuelle bis einjährig-überwinternde Halbrosettenpflanze
Blattembryonie
Insektenbestäubung. Selbstbestäubung?
Selbstausbreitung der Samen > 5 m
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst in den Verbänden "Edellaubholzmischwälder" (V Tilio platyphylli-Acerion pseudoplatani; V Til.-Acer.), "Hartholz-Auenwälder" (V Alno-Ulmion; V Alno-Ulm.) und "Nitrophytische Waldsaum-Ges." (V Alliarion; V Alliar.).
22.05.2022 - Im Schmalegger Tobel:
14.05.2023 - Am Bodenseeufer bei Bregenz: