Familie: Korbblütler - Asteraceae
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 90 "Carduus"-Arten; für Deutschland werden dort 5 Arten mit mehreren beschrieben.
Sebald, Seybold, Philippi und Wörz, 1996, Bd. 6, S. 241, sprechen von 80-110 Arten, die hauptsächlich eurasisch-nordafrikanisch verbreitet sind. In Europa kommen 48 Arten vor, in Baden-Württemberg sind 5 Arten heimisch vor.
In "Symbolik der Pflanzen" behandelt Marianne Beuchert die verschiedenen Disteln, die ganz unterschiedlichen Pflanzenfamilien angehören, in einem allgemeinen, gemeinsamen Kapitel (S. 55-57).
Eurosibirische Pflanze
"Unkraut- oder Ruderalpflanze"
Namen:
Französisch: Chardon crépu
Italienisch: Cardo crespo
Steffen Guido Fleischhauer hat die Distel-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Weitere Fotos zur Krausen Distel findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Vielseitige Information und sehr schöne Bilder zur Krausen Distel findet man, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Die Krause Distel ist laut www.floraweb.de Nektarpflanze für 2 Falterarten und Raupen-Futterpflanze für 1 Falterart.
Ich habe die krause Distel im Juli 2013 bei einer Kartierexkursion in der Nähe von Biberach kennengelernt.
Mittel- und südeuropäische Pflanze
"Bergpflanze"
Namen
Französisch: Chardon bardane
Italienisch: Cardo con corolla personata
Die Kletten-Distel kommt in Baden-Württemberg vor allem an der Iller und an der Argen und im südlichen Schwarzwald vor.
Steffen Guido Fleischhauer hat die Distel-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Zahlreiche schöne Fotos und Informationen zur Kletten-Distel findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Laut www.floraweb.de liegen für die Kletten-Distel keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.
Blühmonate: Juli-August
Standorte: Subalpine bis (sub)montane sickernasse Staudenfluren, besonders Bachufersäume, Weidengebüsche, Grauerlen-Auen, nährstoffanspruchsvoll
Häufigkeit:
Areal: submeridional/subalpines bis südlichtemperat/demontanes Europa, nur im ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 2-3 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala).
Sommergrün?
Halbrosettenpflanze
Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche
Staude
Rhizom
Insektenbestäubung
Windausbreitung der Samen
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst in den Verbänden "Hartholz-Auenwälder" (V Alno-Ulmion; V Alno-Ulm.), "Hochmontane bis subalpine Hochstaudenfluren und Grünerlengebüsche" (V Adenostylion alliariae; V Adenost.), "Mädesüß-Hochstaudenfluren" (V Filipendulion ulmariae; V Filip.), "Gebirgs-Fettwiesen" (V Polygono-Trisetion; V Triset.) und "Alpine und subalpine Lägerfluren" (V Rumicion alpini; V Rum. alp.).
25.06.2011 - Kartierexkursion mit Helmut Herwanger bei Illerrieden:
Am 10.06.2018 an der Argen unterhalb von Schloss Achberg:
Am 19.05.2019 an der Argen unterhalb von Schloss Achberg:
Am 15.06.2019 an der Argen unterhalb von Schloss Achberg:
14.05.2024 - Auf dem Weg von Gospoldshofen zum Wachbühl
Eurasiatische Pflanze (evt. Archäophyt?)
"Unkraut- oder Ruderalpflanze"
Namen
Französisch: Chardon penché
Italienisch: Cardo rosso
Distel (Carduus nutans)
Warum gehst du gleichgültig, verachtend der Distel
vorüber,
ist sie des Blickes nicht werth? Sind ihre Blüthen nicht
schön?
Siehst du die Bien' im Honig der Purpurköpfchen nicht schwelgen?
Auch das Verachtete nützt, mehr oft als gleisende Pracht.
Ludwig Bechstein (1801 - 1860),
Die Blumen und das Leben
(veröffentlicht 1827 in Idunna. Jugend-Zeitung für Schule, Haus und Welt)
Bei der Gedichtsammlung "Die Blumen und das Leben" handelt es sich im ein Blumen-Alphabet. Interessant zu wissen, dass Ludwig Bechstein zunächst Apotheker war.
In Oberschwaben ist die Nickende Distel ziemlich selten geworden. Mein erstes Exemplar habe ich 2014 auf der Schwäbischen Alb ent-deckt.
Steffen Guido Fleischhauer hat die Distel-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Eine amüsante Beschreibung der Nickenden Distel findet sich bei Jürgen Feder, 2014
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Nickenden Distel findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Die Nickende Distel ist laut www.floraweb.de Nektarpflanze für 7 Tagfalter (darunter der Apollofalter).
Hier sieht man, dass die Pappus-Borsten nicht federig behaart sind. Das gilt für alle Individuen der Gattung "Carduus" und stellt ein Unter-scheidungsmerkmal zur Gattung "Cirsium/Kratzdistel" dar.
Mittel- und südeuropäische Pflanze
"Bergpflanze"
Namen
Französisch: Chardon décapité
Italienisch: Cardo dentellato
Steffen Guido Fleischhauer hat die Distel-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Berg-Distel findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Die Berg-Distel ist laut www.floraweb.de Nektarpflanze und Raupen-Futterpflanze für jeweils 1 Falterart.
Südeuropäische Pflanze
"Unkraut- oder Ruderalpflanze"
Namen
Englisch: Spiny Plumeless Thistle
Französisch: Chardon acanthe
Italienisch: Cardo branca orsina
Aus den Herbarium von Dr. Wolf von Thun:
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Weg-Distel findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Die Weg-Distel ist laut www.floraweb.de Nektarpflanze für 4 Falterarten, darunter der Feurige Perlmuttfalter.
Steffen Guido Fleischhauer hat die Distel-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Blühmonate: Juni-September
Standorte: Trockene bis mäßig trockene Ruderalstellen, Ackerbrachen, ruderale Trocken- und Halbtrockenrasen, basenhold
Archäophyt
Häufigkeit:
Areal: meridionales bis temperates Europa bis Vorderasien, sowohl im eher ozeanischen als auch im mäßig kontinentalen Klima vorkommend (Stufe 2-7 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). Neophyt in Australien und in der meridionalen bis temperaten Florenzone Amerikas
Immergrün
Halbrosettenpflanze
Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche
Zwei- (bis wenig-)jährig, mehrjährig hapaxanth (nach dem Jugendstadium einmal blühend, fruchtend und dann absterbend)
Pfahlwurzel
Insektenbestäubung: Bienen, Hummeln
Windausbreitung der Samen
Samen langlebig (>20 Jahre)
Lichtkeimer
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst in der Ordnung "Ruderale Schutt- und Wegrandfluren" (O Onopordetalia acanthii; O Onop.), im Verband "Wege-Rauken-Ges." (V Sisymbrion officinalis; V Sisymbr.) und un der Ordnung "Kontinentale Trocken- und Haltrockenrasen (O Festucetalia valesiacae; O Fest. val.).