Früher: Montia perfoliata
Familie: Quellkrautgewächse - Montiaceae
Fremdländische Pflanze; Heimat: Westliches Nordamerika bis Mittelamerika; gilt in Deutschland als eingebürgerter Neophyt
Namen
Englisch: Miner's-lettuce, Springbeauty, Cuban spinach, Indian lettuce
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 27 "Claytonia"-Arten; für Deutschland werden dort 2 Arten beschrieben.
Sebald, Seybold, Philippi, 1993, Bd. 1, S. 511, stellen die Gattung Claytonia zur Gattung Montia und sprechen dann je nach Artbegriff von 30-80 Arten. In Baden-Württemberg kommt danach nur Claytonia perfoliata als sehr selten eingeschleppte Art vor.
In Oberschwaben kommt das Tellerkraut so gut wie über-haupt nicht vor. Sowieso ist es im südlichen Deutschland eher selten, während es im nord-westlichen Teifland ziemlich verbreitet ist.
Laut Wikipedia enthalten die Blätter des Tellerkrauts Vitamin C, Magnesium, Kalzium und Eisen, aber wenig von dem unerwünschten Nitrat.
Steffen Guido Fleischhauer hat das Tellerkraut in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Weitere Fotos des Tellerkrauts findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Laut www.floraweb.de liegen für das Tellerkraut keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.
Jonas Frei hat das Tellerkraut in das Kapitel "Frühlingssalate" in seinem sehr ansprechenden und informativen Buch "Stadtwildpflanzen", 2022, aufgenommen (S. 133).
Blühmonate: April bis Juni
Standorte: Grünanlagen, Ruderalstellen
Neophyt ab 1851; in Ausbreitung begriffen
Auch Kulturpflanze
Häufigkeit: alle Bundesländer "gemein", kommt in über 90% der Kartierflächen vor
Areal: subtropisches bis temperates Westamerika, vom ozeanischen bis ins gemäßigte Klima vorkommend (Stufe 1-5 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). Neophyt in der australen Florenzone Amerikas und Australiens und im submeridionalen bis temperaten Europa in den Kontinentalitätsstufen 1-3 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala.
Halbrosettenpflanze
Einjährig-überwinternd/Sommerannuell
Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche
Selbstbestäubung
Selbstausbreitung, Ameisenausbreitung der Samen
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst gern im Verband "Nitrophytische Waldsaum-Ges." (V Alliarion; V Alliar.).
Verwendung: Gemüse, Salat
Das Tellerkraut ist mir schon ziemlich lange bekannt. Es wurde schon Ende der 1970-er Jahre im Naturkostladen Rosmarjin in Enschede, das ist der erste Naturkostladen, den ich kenne, unter dem Namen "Winterpostelein" verkauft. In Süddeutschland ist es mir seither nicht mehr aufgefallen. Nachdem ich jetzt weiß, dass es hier von Natur aus viel seltener wächst, wundert mich das nicht mehr.
Aber: am 26.05.2024 wurde ich fündig und zwar genau am "höchsten natürlichen Punkt Mannheims" im Rheinauer Wald.