Comarum palustre - Blutauge, Sumpf-Blutauge, Sumpf-Teufelsauge

Auch: Potentilla palustris

Familie: Rosengewächse/Rosenartige - Rosaceae/Rosoideae

Europäisch-nordamerikanische Pflanze

"Sumpfpflanze"

Namen

Englisch: Marsh Cinquefoil

Französisch: Comaret des marais

Italienisch: Cinquefoglie delle paludi, Potentilla delle paludi

Spanisch: Cómaro

Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 2 "Comarum"-Arten; für Deutschland wird dort 1 Art beschrieben.

Sebald, Seybold, Philippi, 1992, Bd. 3, S. 113, führen das Blutauge als Untergattung Potentilla palustris mit 2 Arten. Davon kommt eine Art in Baden-Württemberg vor.

Das schöne Blutauge begegnet einem in den Mooren Oberschwabens immer wieder. Aber in meiner Jugend in den 60-er Jahren kamen diese erfreulichen Begegnungen bedeutend öfter zustande.

12.06.2011 - Blitzenreuter Seenplatte
12.06.2011 - Blitzenreuter Seenplatte

Das Blutauge in der Kunst

Das Blutauge wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument  des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 270).

12.06.2011 - Blitzenreuter Seenplatte
12.06.2011 - Blitzenreuter Seenplatte

Das Blutauge in der Fachliteratur

Beschreibungen des Blutauges finden sich bei Jürgen Feder, 2014.

Weitere Fotos zum Blutauge findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz

Vielseitige Information und sehr schöne Bilder zum Blutauge findet man, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.

Steffen Guido Fleischhauer hat das Blutauge in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.

Das Blutauge ist laut www.floraweb.de Nektarpflanze für 4 Tagfalterarten und Raupenfutterpflanze für 3 Nachtfalterarten.

20.05.2023 - Wurzacher Ried
20.05.2023 - Wurzacher Ried

Zum Blutauge habe ich bei Rothmaler, 2011, gefunden:

Blühmonate: Juni bis Juli

Standorte: Nasse, zeitweilig überflutete Flach- und Zwischenmoore, Schlenken, Verlandungsbereiche, Bruchwälder, Gräben, Sumpfwiesen, kalkmeidend

Häufigkeit: 

Im Rückgang begriffen

Areal: submeridional/montanes bis arktisches Florengebiet zirkumpolar, sowohl im ozeanischen als auch im gemäßigt kontinentalen Klima vorkommend (Stufe 1-7 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). 

Teilimmergrün

Rosettenlos

Chamaephyt: Überdauerungsknospen dicht über dem Boden / Helophyt: Sumpfstaude, die den Winter mit Knospen im Sumpfboden überdauert

 

Staude

Pfahlwurzel

Ausläuferrhizom: horizontaler, unterirdischer Bodenspross mit Stängelgliedern, die 2-4 mal so lang wie dick sind ( Zwischenform zwischen Ausläufer und Rhizom)

Monopodium: Sprosssystem mit dominierender Hauptachse, die ihr Wachstum nicht einstellt.

Insektenbestäubung: Zwei- und Hautflügler

Vormännlichkeit: die Staubblätter geben den Pollen ab, bevor die Narbe der Blüte oder der Blüten des Blütenstandes) belegt werden kann, dadurch wird Fremdbestäubung erreicht

Wasserausbreitung, Klett- und Klebausbreitung der Samen

 

Zeigerwerte: 

Vergesellschaftung: wächst gern in der Klasse "Niedermoor-, Zwischenmoor- und Hochmoorschlenken-Ges." (K Scheuchzerio-Caricetea nigrae; K Scheuchz.-Car.) und im Verband ""Großseggenriede" (V (Magno)Caricion elatae; V Car.-elat.)

17.07.2014 - Lofoten/Nordnorwegen
17.07.2014 - Lofoten/Nordnorwegen
17.07.2014 - Lofoten/Nordnorwegen
17.07.2014 - Lofoten/Nordnorwegen
In meinem Herbarium von 1969
In meinem Herbarium von 1969

Aus dem Herbarium von Dr. Wolf von Thun, Herbolzheim: