Familie: Doldenblütler - Apiaceae
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 22 "Daucus"-Arten; für Deutschland wird dort 1 Art mit 2 Unterarten beschrieben.
Ursprünglich mediterrane Pflanze
"Trockenpflanze"
Die Wilde Möhre steht In Baden-Württemberg auf Platz 77 der Liste der 100 häufigsten Pflanzenarten: www.flora.naturkundemuseum-bw.de/bestimmung.htm. Sie ist nach dem Giersch der zweithäufigste Doldenblütler im Land.
Rosemarie Gebauer, eine Diplombiologin, die sich auf botanisch-literarische Zusammenhänge spezialisiert hat, geht in ihrem sehr schön gestalteten Büchlein "Jungfer im Grünen und Tausendgüldenkraut. Vom Zauber alter Pflanzennamen" von 2015 in einem eigenen kleinen Kapitel der Frage nach, wie die Wilde Möhre zu ihrem deutschen und lateinischen Namen gekommen ist und macht dabei auch auf botanische Besonderheiten aufmerksam.
In seinem Buch "Feders Kleine Kräuterkunde" von 2017 schreibt Jürgen Feder, dass man inmitten vieler weißer weiblicher Blüten häufig eine dunkle, männliche, Einzelblüte finden kann. Deswegen der Name "Mohrrübe" (S. 224).
Die Wilde Möhre ist unter dem Namen "carvitas" die Nummer 52 des Kapitel LXX des Capitulare de Villis von Karl dem Großen.
Wolf-Dieter Storl schreibt in seinem schön gestalteten Buch "Die Seele der Pflanzen. Botschaften und Heilkräfte aus dem Reich der Kräuter" von 2009 über die wilde Möhre das Kapitel 'Lichtpflanze der Urgöttin'.
Steffen Guido Fleischhauer hat die Wilde Möhre in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Roger Kalbermatten schreibt über die Wilde Möhre in seinem Buch "Wesen und Signatur der Heilpflanzen. Die Gestalt als Schlüssel zur Heilkraft der Pflanzen", AT Verlag, 7. Aufl. 2011 unter den Aspekten "Zentrierung".
Sehr Interessantes rund um die Möhre findet sich bei Wolf-Dieter Storl, Bekannte und vergessene Gemüse. Ethnobotanik, Heilkunde und Anwendungen, AT Verlag, 3. Aufl. 2012.
Alexandra-Maria Klein und Julia Krohmer führen die Wilde Möhre mit dem Attribut "Scheininsekt und Sternenhülle" bei ihren Stadtpflanzen auf ("Das wächst in deiner Stadt". S. 34, 2023). "Scheininsekt" bezieht sich auf die dunkel gefärbten Blüten, die man häufig in der Mitte der blühenden Dolde finden kann, die Insekten anlocken soll. Außerdem wird der Verzehr der Wurzel nur im ersten Jahr empfohlen und auch Blätter und Stiele schmecken jung gepflückt süßlich im Salat.
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Wilden Möhre findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Die Wilde Möhre wird von Rudi Beiser in seinem Buch "Vergessene Heilpflanzen. Botanik, Volksheilkunde, Anwendungen" von 2016 ausführlich beschrieben.
In seinem Buch "Feders Kleine Kräuterkunde" von 2017 schreibt Jürgen Feder begeistert über die kulinarische Verwendung der Wilden Möhre (S. 223f).
Die Wilde Möhre ist laut www.floraweb.de Raupen-Futterpflanze für 10 Falterarten (darunter der Schwalbenschwanz) und Nektarpflanze für 3 Falterarten (darunter das Landkärtchen, Tagfalter).
Jonas Frei hat die Wilde Möhre in sein sehr ansprechendes und informatives Buch "Stadtwildpflanzen", 2022, aufgenommen (S. 231 und 316).
Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:
Hinsichtlich der Blätter gibt es Verwechslungsmöglichkeiten u.a. mit Kümmel.
Hier sieht man ein gepresstes Blatt der Wilden Möhre, das ich fälschlicherweise in meinem Herbarium von 1969 dem "Kümmel" zugeordnet habe, was meinem Korrektor aber aufgefallen ist (s. unten rechts: "Blatt von Daucus!")
Kulturpflanze
Gemüse-, Futter- und Heilpflanze
Auf schwäbisch heisst die Möhre "Gelbe Rübe".
Den Karotten ist im "Ärztebuch der Heilkraft unserer Lebensmittel" von Selene Yeager u.a. (1998) ein eigenes Kapitel gewidmet: "Karotten. Gut für die Augen und vieles mehr. Heilwirkung: Verbessern das Nachtsehvermögen. MIndern das Risiko von Krebs und Herzkrankheiten" (S. 180).
Claudia Ritter trägt in ihrem Buch "Heimische Nahrungspflanzen als Heilmittel. Gemüse, Früchte und Getreide - von Ackerbohne bis Zwiebel Pflanzenkunde, Heilanwendungen und Rezepte" von 2013 Wissenswertes über die Garten-Möhre zusammen.
500 g Gelbe Rüben
1 Bio-Zitrone
6 Essl. Olivenöl
etwas Zucker
Salz
etwas Muskatnuss
Die Gelben Rüben grob raspeln und mit dem Zitronensaft vermischen. Die anderen Zutaten zugeben und alles vermischen. Zum Schluss abgeriebene Zitronenschale darüber geben. Fertig! Geht sehr schnell und schmeckt sehr gut.
Zum Beispiel einfach zu Butterbrot. Sehr gut auch zu einem schwäbischen Vesper mit Schwarzwurst und/oder Schwartenmagen usw. Auch zu Fleisch und Käse. Ausprobieren lohnt sich. Gut geeignet auch für ein Salatbuffet.
500 g Gelbe Rüben
Knoblauch nach Geschmack
3 Essl. Weißweinessig
4 Essl. Olivenöl
Salz, schwarzer Pfeffer, Zucker
1 Teel. Kreuzkümmel
Die Möhren schälen und schräg in 0,5 cm dicke Scheiben Schneiden. In etwas Gemüsebrühe bissfest garen. Knoblauch fein schneiden und mit den restlichen Zutaten zu einer Marinade verrühren. Möhren abtropfen lassen und zur Marinade geben. Am besten noch über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen.
Schmeckt auch sofort und hält sich auch eine Zeitlang im Kühlschrank. Wird bei mir allerdings nicht alt, weil er so gut schmeckt.
Natürlich kann man nach eigenem Geschmack noch andere Gewürze zugeben.