Digitalis spec. - Fingerhut-Arten

Familie: Wegerichgewächse - Plantaginaceae (früher: Rachenblütler - Scrophulariaceae)

Alle bei uns auftretenden Fingerhut-Arten sind giftig!

Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 23 "Digitalis"-Arten; für Deutschland werden dort 4 Arten und 3 Bastardformen beschrieben.

Sebald, Seybold, Philippi und Wörz, 1996, Bd. 5, S. 128, sprechen von 21 Arten, die vor allem im Mittelmeergebiet (bis Kleinasien und Persien reichend) vorkommen. In Baden-Württemberg sind 3 Arten heimisch.

Digitalis purpurea - Roter Fingerhut

Westeuropäische Pflanze

"Waldpflanze"

Namen

Englisch: Foxglove

Französisch: Digitale pourpre

Italienisch: Digitale rossa

Der Rote Fingerhut ist giftig!

Der Rote Fingerhut ist in Deutschland geschützt!

2007: "Giftpflanze des Jahres"

2002: "County Flower of the United Kingdom"

County Birmingham, England, Foxglove, Native

County Leicestershire, England, Foxglove, Native

County Argyll, Scotland, Foxglove, Native

County Monmouthshire, Wales, Foxglove, Native

https://en.wikipedia.org/wiki/County_flowers_of_the_United_Kingdom

Dem Roten Fingerhut begegnet man in Oberschwaben immer wieder.

Der Purpurrote Fingerhut in der Kunst

Der Purpurrote Fingerhut wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument  des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 149).

Der Rote Fingerhut in der Fachliteratur

Der Rote Fingerhut hat im "Lehrbuch der biologischen Heilmittel" (Bd. 6) von Gerhard Madaus (1938) ein eigenes Kapitel.

Dr. Claudia Urbanovsky beschreibt in Ihrem Buch "Der Garten der Druiden.Das geheime Kräuterwissen der keltischen Heiler" von 2008 den Roten Fingerhut als von den Druiden aus ihrem Giftgarten genutzte Heilpflanze.

Beschreibungen des Roten Fingerhuts finden sich bei Jürgen Feder, 2014.

Eine Beschreibung und schöne Fotos des Roten Fingerhuts findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz  und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.

Der Rote Fingerhut ist laut www.floraweb.de  Raupen-Futterpflanze für 5 Falterarten.

Der Rote Fingerhut wird im Arzneipflanzenlexikon der Kooperation Phytopharmaka ausführlich beschrieben

(siehe www. arzneipflanzenlexikon.info).

Über den Roten Fingerhut gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel. 

 

Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:

25.06.2018 - Auf dem Elsterperlenweg im Vogtland
25.06.2018 - Auf dem Elsterperlenweg im Vogtland
25.06.2018 - Auf dem Elsterperlenweg im Vogtland
25.06.2018 - Auf dem Elsterperlenweg im Vogtland

Meine Erfahrungen mit dem Roten Fingerhut:

Dem Roten Fingerhut bin ich in meiner nächsten Umgebung schon oft begegnet und immer flößt er mir die stattliche Pflanze großen Respekt ein.

In meinem Garten wollte ich ihn auch schon ansiedeln, leider ohne Erfolg.

22.06.2014 - Riesiges Vorkommen in einer Waldlichtung im Hegau
22.06.2014 - Riesiges Vorkommen in einer Waldlichtung im Hegau
25.06.2018 - Auf dem Elsterperlenweg im Vogtland
25.06.2018 - Auf dem Elsterperlenweg im Vogtland

Auf dem Elsterperlenweg im Vogtland war der Rote Fingerhut, auch in weiß und vielerlei rosa, ein fast ständiger Begleiter.

01.06.2019 - NABU-Exkursion im Lochmoos
01.06.2019 - NABU-Exkursion im Lochmoos

Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit u.a. mit Verbascum-Arten.

Aus dem Herbarium von Dr. Wolf von Thun, Herbolzheim:

Digitalis grandiflora - Großblütiger Fingerhut

Eurosibirische Pflanze

"Bergpflanze"

Namen

Englisch: Yellow foxglove

Französisch: Digitale à grandes fleurs

Italienisch: Digitale gialla grande, Digitale gialla maggiore

Der Großblütige Fingerhut ist giftig!

Der Großblütige Fingerhut ist in Deutschland geschützt!

Der Großblütige Fingerhut kommt in Oberschwaben auch vor, ist jedoch etwas dünner gesät als der Purpurrote Fingerhut.

21.10.2012 - Heiligenberg
21.10.2012 - Heiligenberg

Der Großblütige Fingerhut in der Kunst

Der Großblütige Fingerhut wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument  des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 149).

28.06.2024 - Steiermark, Ramsau
28.06.2024 - Steiermark, Ramsau

Der Großblütige Fingerhut in der Fachliteratur

Beschreibungen des Großblütigen Fingerhutes finden sich bei Jürgen Feder, 2014, und Paula Kohlhaupt, 1967 Band 1.

Eine Beschreibung und schöne Fotos des Großblütigen Fingerhuts findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz  und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.

 Der Großblütige Fingerhut ist laut www.floraweb.de  Raupen-Futterpflanze für 1 Falterart.

Über den Großblütigen Fingerhut gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel. 

13.08.2011 - Vogesen, Hartmannsweiler Kopf
13.08.2011 - Vogesen, Hartmannsweiler Kopf

Zum Großblütige Fingerhut habe ich bei Rothmaler, 2011, gefunden:

Blühmonate: Juni bis August

Standorte: Frische Waldschläge, aufgelichtete Laub- und Nadelwälder und ihre Ränder, an Waldwegen, Trockengebüschsäume, mäßig nährstoffanspruchsvoll

Häufigkeit:  

Areal: meridional/montanes bis temperates Europa, vom mäßig ozeanischen bis ins gemäßigte Klima vorkommend (Stufe 3-5 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). 

Sommergrün

Halbrosettenpflanze

Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche

Staude

Pleiokormrhizom (Pleiokorm: verzweigter, oft verholzter Bodenspross, der trotz möglicher sprossbürtiger Bewurzelung auf die Verbindung mit der

Primärwurzel angewiesen bleibt

Regenerative Wurzelsprossen

Monopodium: Sprosssystem mit dominierender Hauptachse, die ihr Wachstum nicht einstellt.

Insektenbestäubung: besonders Hummeln

Vormännlichkeit: die Staubblätter geben den Pollen ab, bevor die Narbe der Blüte oder der Blüten des Blütenstandes) belegt werden kann, dadurch wird Fremdbestäubung erreicht

Stoßausbreitung der Samen

Lichtkeimer

Zeigerwerte: 

Vergesellschaftung: wächst gern im Verband "Weidenröschen-Schlagfluren" (V Epilobion angustifolii; V Epil. ang.), in der Ordnung "Buchen- und Edellaubmischwälder" (O Fagetalia sylvaticae; O Fag.) und in den Verbänden "Eichen-Birkenwälder" (V Quercion robori petraeae; V Querc. rob.-petr.) und "Xerotherme Saum-Ges." (V Geranion sanguinei; V Ger. sang.).

Giftig!

Besonders geschützt

13.08.2011 - Vogesen, Hartmannsweiler Kopf
13.08.2011 - Vogesen, Hartmannsweiler Kopf

Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit u.a. mit Verbascum-Arten.

Digitalis lutea - Gelber Fingerhut

Mittel- und südeuropäische Pflanze

"Waldpflanze"

Der Gelbe Fingerhut ist giftig!

Der Gelbe Fingerhut ist in Deutschland geschützt!

11.06.2016 - Botanischer Garten Universität Heidelberg
11.06.2016 - Botanischer Garten Universität Heidelberg

Der Gelbe Fingerhut soll in Oberschwaben auch vor-kommen, aber seltener als die obigen beiden Arten.

 

 

Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit u.a. mit Verbascum-Arten.

 

Der Gelbe Fingerhut in der Fachliteratur

Eine Beschreibung und schöne Fotos des Gelben Fingerhuts findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.

Der Gelbe Fingerhut ist laut www.floraweb.de Raupen-Futterpflanze für 1 Falterart.

Eine amüsante Beschreibung des Gelben Fingerhuts findet sich bei Jürgen Feder, 2014.

Über den Gelben Fingerhut gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel. 

 

Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:

11.06.2016 - Botanischer Garten Universität Heidelberg
11.06.2016 - Botanischer Garten Universität Heidelberg

Aus dem Herbarium von Dr. Wolf von Thun, Herbolzheim:

Digitalis laevigata - Kahler Fingerhut

Fremdländische Pflanze; Heimat: westliche Balkanhalbinsel

Der Kahle Fingerhut ist giftig!

11.06.2016 - Botanischer Garten Universität Heidelberg
11.06.2016 - Botanischer Garten Universität Heidelberg

Der Kahle Fingerhut wird in "Die neue Kosmos-Mittelmeer-flora von Peter und Ingrid Schönfelder beschrieben.

Der Kahle Fingerhut in der Fachliteratur

Zahlreiche schöne Fotos und Informationen zum Kahlen Fingerhut findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz

11.06.2016 - Botanischer Garten Universität Heidelberg
11.06.2016 - Botanischer Garten Universität Heidelberg
11.06.2016 - Botanischer Garten Universität Heidelberg
11.06.2016 - Botanischer Garten Universität Heidelberg
11.06.2016 - Botanischer Garten Universität Heidelberg
11.06.2016 - Botanischer Garten Universität Heidelberg

Meine Fingerhut-Arten nebeneinander (mit Blühmonaten)