Früher: Ranunculus ficaria
Familie: Hahnenfußgewächse - Ranunculaceae
Eurasiatische Pflanze
"Waldpflanze"
Namen
Englisch: Lesser Celandine, Pilewort
Französisch: Ficaire
Italienisch: Ranuncolo favagello
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 5 "Ficaria"-Arten; für Deutschland wird dort 1 Art beschrieben.
Sebald, Seybold, Philippi, 1993, Bd. 1, S. 291, ordnen das Scharbockskraut bei der Gattung "Ranunculus" ein.
Das Scharbockskraut ist schwach giftig!
Rosemarie Gebauer, eine Diplombiologin, die sich auf botanisch-literarische Zusammenhänge spezialisiert hat, geht in ihrem sehr schön gestalteten Büchlein "Jungfer im Grünen und Tausendgüldenkraut. Vom Zauber alter Pflanzennamen" von 2015 in einem eigenen kleinen Kapitel der Frage nach, wie das Scharbockskraut zu seinen Namen gekommen ist und macht dabei auch auf botanische Besonderheiten aufmerksam. "Scharbock" weist hier auf die Vitaminmangelerkrankung Skorbut hin, dem das vitaminreiche Pflänzchen im zeitigen Frühjahr entgegenwirkt.
Das Scharbockskraut hat einen Platz in "Heiteres Herbarium. Blumen und Verse" von Karl Heinrich Waggerl, 1950.
Das Scharbockskraut wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 126).
So begegnet einem das Scharbockskraut bereits im Spätwinter als Frühlingsbote und bietet sich als herb-scharfe Nahrungsbeigabe an, die allerdings vorsichtig dosiert werden muss.
Laut Rita Lüder, Grundkurs der Pflanzenbestimmung, 2006, S. 46, handelt es sich beim Scharbockskraut um eine sogenannte „Zeigerpflanze“: es kommt vor allem auf feuchten Böden vor und gilt daher als „Feuchtezeiger“.
Im „Feld- Wald- und Wiesenkochbuch, Kochuchverlag Heimeran, 1978 von Eve Marie Helm hat das Scharbockskraut ein eigenes Kapitel.
Wolf-Dieter Storl schreibt in seinem Buch "Die Seele der Pflanzen. Botschaften und Heilkräfte aus dem Reich der Kräuter" von 2009 über das Scharbockskraut das Kapitel 'Frühlingsbote und Muntermacher'.
Steffen Guido Fleischhauer hat das Scharbockskraut in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Rezepte zur gehobenen kulinarischen Verarbeitung des Scharbockskraut findet man in Meret Bisseggers Buch "Meine wilde Pflanzenküche. Bestimmen, Sammeln und Kochen von Wildpflanzen", 6. Aufl. 2013.
Originell und sachkundig befasst sich Jürgen Feder in seinem Buch "Feders Kleine Kräuterkunde" von 2017 mit kulinarischen und sonstigen Anwendungen des Scharbockskrauts (S. 32).
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Scharbockskrauts findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Über das Scharbockskraut gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel.
Das Scharbockskraut wird auf der Homepage des Botanischen Gartens der Universität Rostock im Monat März 2020 sehr schön als Pflanze des Monats beschrieben, siehe www.garten.uni-rostock.de.
Jonas Frei hat das Scharbockskraut in das Kapitel "Frühlingssalate" in seinem sehr ansprechenden und informativen Buch "Stadtwildpflanzen", 2022, aufgenommen (S. 133).
Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:
Blühmonate: März-Mai
Standorte: Auenwälder, frische bis feuchte Laubmischwälder und ihre Säume, frische Wiesen, Hecken, Parkanlagen, nährstoffanspruchsvoll
Häufigkeit: in den meisten Bundesländern "gemein", d.h. Vorkommen in über 90 % der Kartierflächen, ansonsten und im Bergland "verbreitet", d.h. Vorkommen 40-90 % der Kartierflächen
Areal: . meridionales bis temperates Europa bis Westasien, nur im eher ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 1-5 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala)
Frühjahrsgrüngrün
Halbrosettenpflanze: Laubblätter in grundständiger Rosette und am gestreckten Stängel
Geophyt: Überdauerungsknospen unter der Erdoberfläche
Staude
Rhizom
Wurzelknolle
Insektenbestäubung, selten fruchtend
Ameisenausbreitung: Brutknöllchen
Tierausbreitung der Samen: Klett- und Klebausbreitung, Verdauungsausbreitung
Samen langlebig (>20 Jahre)
Lichtkeimer
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst in der Ordnung " Buchen- und Edellaubmischwälder" (O Fagetalia sylvaticae; O Fag.) und hier besonders im Verband "Hartholz-Auenwälder" (V Alno-Ulmion; V Alno-Ulm.), außerdem in den Verbänden "Nitrophytische Waldsaum-Ges." (V Alliarion; V Alliar.) und "Tieflagen-Fettwiesen" (V Arrhenatherion elatioris; V Arrh)
Schwach giftig