Familie: Aronstabgewächse - Araceae (früher: Lemnaceae)
Eventuell ursprünglich eurasiatisch
"Gewässerpflanze"
Weltweit gibt es 13 "Lemna"-Arten; in "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" werden 5 Arten beschrieben.
Die Kleine Wasserlinse hat im "Lehrbuch der biologischen Heilmittel" (Bd. 8) von Gerhard Madaus (1938) ein eigenes Kapitel.
Steffen Guido Fleischhauer führt die Wasserlinse-Arten in "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 als "eiweißreiche, milde Schwimmpflanzen für Salate, Gemüse" auf. Einschränkungen besstehen wegen Pflanzenschutz.
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Kleinen Wasserlinse findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:
Die beiden Schwestern
Es waren mal zwei Schwestern,
ich weiß es noch wie gestern.
Die eine namens Adelheid
war faul und voller Eitelkeit.
Die andre, die hieß Käthchen
und war ein gutes Mädchen.
Sie quält sich ab von früh bis spät,
wenn Adelheid spazierengeht.
Die Adelheid trank roten Weien,
dem Käthchen schenkt sie Wasser ein.
Einst war dem Käthchen anbefohlen,
im Walde dürres Holz zu holen.
Da saß an einem Wasser
ein Frosch, ein grüner, nasser;
der quakte ganz unsäglich,
gottsjämmerlich und kläglich:
"Erbarme dich, erbarme dich,
ach, küsse und umarme mich!"
Das Käthchen denkt: "Ich will's nur tun,
sonst kann der arme Frosch nicht ruhn!"
Der erste Kuss schmeckt recht abscheulich,
der gräsig grüne Frosch wird bläulich.
Der zweite schmeckt schon etwas besser;
der Frosch wird bunt und immer größer.
Beim dritten gibt es ein Getöse,
als ob man die Kanonen löse.
Ein hohes Schloß steigt aus dem Moor,
ein schöner Prinz steht vor dem Tor.
Er spricht: "Lieb Käthchen, du allein
sollst meine Herzprinzessin sein!"
Nun ist das Käthchen hochbeglückt,
kriegt Kleider schön mit Gold bestickt
und trinkt mit ihrem Prinzgemahl
aus einem goldenen Pokal.
Indessen ist die Adelheid
in ihrem neusten Sonntagskleid
herumspaziert an einem Weiher,
da saß ein Knabe mit der Leier.
Die Leier klang, der Knabe sang:
"Ich liebe dich, bin treu gesinnt.
Komm, küsse mich, du hübsches Kind!"
Kaum küßt sie ihn, so wird er grün,
so wird er struppig, eiskalt und schuppig.
Und ist, o Schreck!
Der alte , kalte Wasserneck.
"Ha!" - lacht er - "diese hätten wir!"
und fährt bis auf den Grund mit ihr.
Da sitzt sie nun bei Wasserratzen,
muß Wassernickels Glatze kratzen,
trägt einen Rock von rauhen Binsen,
kriegt jeden Mittag Wasserlinsen;
und wenn sie etwas trinken muß,
ist Wasser da im Überfluß.
Wilhelm Busch