Familie: Lippenblütler - Lamiaceae
Europäische Pflanze
"Waldpflanze"
Namen
Englisch: Bastard balm
Französisch: Mélitte á feuilles de mélisse
Italienisch: Erba limona comune, Bocca di lupo
Spanisch: Melisa bastarda, torongil de campo
Das Immenblatt ist in Deutschland besonders geschützt!
Floraweb: 3: Gefährdet
Die Art kommt weltweit nur einmal vor; sie wird in "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" beschrieben.
Sebald/Seybold/Philippi und Wörz, 1996, Bd. 5, sprechen von 1-2 Arten, je nach Artauffassung.
Das Immenblatt ist keine Pflanze Oberschwabens, kommt jedoch am südlichen Oberrhein und vom Hochrhein bis zum Bodensee und Hegau mäßig häufig vor.
Das Immenblatt wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 100/Frühling).
Das Immenblatt soll der einheimische Lippenblütler mit den größten Blüten sein.
Steffen Guido Fleischhauer hat das Immenblatt in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Immenblatts findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Umfassende Information über das Immenblatt findet man auf den Seiten www.infoflora.ch und www.floraweb.de.
Laut www.floraweb.de liegen für das Immenblatt keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.
Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit mit Taubnessel-Arten und dem Alpen-Ziest.
Blühmonate: Mai-Juni
Standorte: Mäßig frische, lichte Laubmischwälder und Gebüsche, kalkhold
Häufigkeit:
Im Rückgang begriffen
Areal: meridional/montanes bis südlich/temperates Europa, nur im ozeanischenKlima vorkommend (Stufe 1-4 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala).
Sommergrün
Rosettenlos
Geophyt: Überdauerungsknospen unter der Erdoberfläche / Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche
Staude
Rhizom
Insektenbestäubung: Hummeln, Tagfalter
Vormännlichkeit: die Staubblätter geben den Pollen ab, bevor die Narbe der Blüte oder der Blüten des Blütenstandes) belegt werden kann, dadurch wird Fremdbestäubung erreicht
Lich-Kältetkeimer
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst gern in der Ordnung "Xerothermen Eichenmischwäldern" (O Quercetalia pubescenti-petraeae; O Querc. pub.), im Verband "Eichen-Birkenwälder" (V Quercion robori-petraeae; V Querc rob.-petr.) und in der Ordnung "Buchen- und Edellaubmischwäldern"
(O Fagetalia sylvaticae; O Fag.).
Verwendung: Volksheilpflanze
27.06.2011 - Warmtal auf der Schwäbischen Alb: hier waren auch zahlreiche Exemplare zu sehen.
08.08.2023 - Auf dem Beutenlay bei Münsingen
Im ersten Moment habe ich hier dieses verblühte Immenblatt gar nicht erkannt. Aber mir ist aufgefallen, dass es einen sehr feinen, für mich einzigartigen Duft an sich hatte.