Nuphar lutea - Gelbe Teichrose, Große Teichrose, Mummel

Familie: Seerosengewächse - Nymphaeaceae

Eurasiatische Pflanze

"Gewässer-Pflanze"

Namen

Französisch: Nénuphar jaune

Englisch: Yellow water lily

Italienisch: Ninfea gialla

Spanisch: Ambudillo. botellera

Die Gelbe Teichrose ist giftig!

Die Gelbe Teichrose ist in Deutschland geschützt!

Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 14 "Nuphar"-Arten; für Deutschland werden dort 2 Arten und 1 Bastardform beschrieben.

Sebald, Seybold, Philippi, 1993, Bd. 1, S. 229, sprechen von 2 bis 25 Arten. In Baden-Württemberg sind 2 Arten heimisch.

Die Gelbe Teichrose kommt auch in Oberschwaben vor.

07.06.2010 - Friedrichshafen, Rotachmündung in den Bodensee
07.06.2010 - Friedrichshafen, Rotachmündung in den Bodensee

Symbolisches

Die symbolische Bedeutung von Nuphar lutea behandelt Marianne Beuchert in "Symbolik der Pflanzen" im Rahmen eines allgemeinen Kapitels über Seerosen, wozu auch die berühmten Lotosblumen gehören (S. 197-201).

Rosemarie Gebauer, eine Diplombiologin, die sich auf botanisch-literarische Zusammenhänge spezialisiert hat, behandelt in ihrem sehr schön gestalteten  Büchlein  "Jungfer im Grünen und Tausendgüldenkraut. Vom Zauber alter Pflanzennamen" von 2015 die Gelbe Teichreise ebenfalls gemeinsam mit der Weißen Teichrose.

Die Gelbe Teichrose in der Kunst

Die Gelbe Teichrose wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument  des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 111).

15.07.2018 - Im NSG Blinder See bei Bad Buchau
15.07.2018 - Im NSG Blinder See bei Bad Buchau

Die Gelbe Teichrose in der Fachliteratur

Prof. Dr. O. Schmeil hat die Gelbe Teichrose in "Pflanzen der Heimat Band I", 1927, aufgenommen. Leider fehlt bei meinem antiquarischen Exemplar die zugehörige Abbildung. Er beschreibt hier sehr genau, mit welchen Mechanismen sich die Pflanze an das Leben im Wasser angepasst hat: unter Wasser sind die Blätter eingerollt, luftgefüllte Hohlräume in Stengel und Blättern. Spaltöffnungen zum Luftaustausch nur auf der Oberseite der Blätter, dünne Wachsschicht auf der Oberseite der Blätter, die ein Abperlen von Regentropfen bewirkt.

Die Gelbe Teichrose hat im "Lehrbuch der biologischen Heilmittel" (Bd. 8) von Gerhard Madaus (1938) ein eigenes Kapitel.

Eine ausführliche Monographie hat die Gelbe Teichrose in der "Enzyklopädie der Psychoaktiven Pflanzen. Botanik, Ethnopharmakologie und Anwendungen" von Christian Rätsch, AT-Verlag 2007

Eine Beschreibung der Gelben Teichrose findet sich bei Jürgen Feder, 2014 (amüsant und informativ!)

Eine Beschreibung und schöne Fotos der Gelben Teichrose findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz  und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.

Laut www.floraweb.de liegen für die Gelbe Teichrose keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.

Über die Gelbe Teichrose gibt es auf der Seite www.giftpflanzen.com von B. Bös ein eigenes Kapitel. 

 

Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:

Anwendung nur in der Homöopathie "Nuphar luteum" (der frische Wurzelstock)

15.07.2018 - Im NSG Blinder See bei Bad Buchau
15.07.2018 - Im NSG Blinder See bei Bad Buchau

Zur Gelben Teichrose habe ich bei Rothmaler, 2011, gefunden:

Blühmonate: Juni bis August

Standorte: Meso- bis eutrophe, stehende oder langsam fließende Gewässer

Häufigkeit: 

Areal: submeridionales bis boreales Europa bis Sibirien, vom ozeanischen bis ins schwach kontinentale Klima vorkommend (Stufe 1-7 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). 

Sommergrün, Unterwasserblätter immergrün

Schwimmblattpflanze

Staude

Rhizom

Insektenbestäubung: Käfer, fliegen, Bienen; Selbstbestäubung

Wasserausbreitung, Verdauungsausbreitung der Samen: Fische, Vögel

Samen langlebig (>20 Jahre)

Licht-Kältekeimer

Zeigerwerte: 

Vergesellschaftung: lebt im Verband "Seerosen-Ges." (V Nymphaeion albae; V Nymph.).

Giftig

Streng geschützt

12.08.2018 - Im Wurzacher Ried
12.08.2018 - Im Wurzacher Ried
12.08.2018 - Im Wurzacher Ried
12.08.2018 - Im Wurzacher Ried

"Pflanzen der Heimat Band I", 1927, S. 13, von Prof. Dr. O. Schmeil:

"Die unter Wasser heranwachsende, beerenartige Frucht trennt sich bei der Reife von ihrem Stiele und schwimmt an der Oberfläche umher. Nach einiger Zeit platzt sie, und das Fruchtfleisch zerfällt in viele halbmondförmige Teilstücke, die große Luftblasen einschließen. Später verschleimt das Fruchtfleisch, die Samen fallen heraus und sinken unter." 

12.08.2018 - Im Wurzacher Ried
12.08.2018 - Im Wurzacher Ried

29.07.2022 - Bad Waldsee, Stadtsee: