Ononis spec. - Hauhechel-Arten

Familie: Schmetterlingsblütler - Fabaceae

Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 75 "Ononis"-Arten; für Deutschland werden dort 5 Arten und 2 Bastardformen beschrieben.

Sebald/Seybold/Philippi, 1992, Bd. 3 sprechen von 75 Arten "von den Kanaren im Westen bis zum Iran im Osten, von Nordeuropa südlich bis Äthiopien" (S.388). Danach kommen in Europa 49 Arten vor, in Baden-Württemberg 3 Arten.

Ononis spinosa - Dornige Hauhechel, Gewöhnliche Hauhechel

Europäische Pflanze

"Trockenpflanze"

Namen

Englisch: Spiny Restharrow

Französisch: Bugrane épineuse

Italienisch: Ononide spinosa

Heilpflanze

Ononidis radix, Hauhechelwurzel, ist vom Bundesgesundheitsamt mit einer Positiv-Monographie bedacht worden:

www.heilpflanzen-welt.de/deutsche-kommission-e-monographien-liste/

Im Alpenvorland soll die Dornige Hauhechel nur auf den Schottern von Iller und Argen sowie im westlichen Bodenseegebiet vorkommen.

08.07.2022
08.07.2022

Die Dornige Hauhechel in der Kunst

Die Dornige Hauhechel wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument  des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 263).

Die Dornige Hauhechel in der Fachliteratur

Die Dornige Hauhechel hat im Lehrbuch der biologischen Heilmittel" (Bd. 9) von Gerhard Madaus (1938) ein eigenes Kapitel.

Laut Rita Lüder, Grundkurs der Pflanzenbestimmung, 2006, S. 40, handelt es bei der Dornigen Hauhechel um eine sogenannte „Zeigerpflanze“: sie kommt vor allem auf stickstoffarmen Standorten vor und gilt als „Magerkeitszeiger“.

Wolf-Dieter Storl, 2009:  in dem schön gestalteten Buch "Die Seele der Pflanzen. Botschaften und Heilkräfte aus dem Reich der Kräuter" schreibt er über die Dornige Hauhechel das Kapitel 'Kräftig in Wurzel und Dorn'.

Steffen Guido Fleischhauer hat die Dornige Hauhechel in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.

Eine amüsante und informative Besprechung der Dornigen Hauhechel findet sich bei Jürgen Feder, 2014.

Der Apotheker Mannfried Pahlow beschreibt in seinem interessanten Werk "Das große Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur",  2001, Inhaltsstoffe und Wirkung der Dornigen Hauhechel und empfiehlt ihn als wassertreibendes Mittel.

Laut www.floraweb.de liegen für die Dornige Hauhechel  keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor (Stand 7/2022).

Eine Beschreibung und schöne Fotos der Dornigen Hauhechel findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.

Die Dornige Hauhechel wird im Arzneipflanzenlexikon der Kooperation Phytopharmaka ausführlich beschrieben

(siehe www. arzneipflanzenlexikon.info).

 

Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:

Radix Ononidis - Hauhechelwurzel DAB 6; Anwendung: Diureticum

Species diureticae - Harntriebender Tee DAB 6

Species lignorum - Holztee DAB 6

Homöopathie "Ononnis" (das frische Kraut)

08.07.2022 - NSG Beurener Heide
08.07.2022 - NSG Beurener Heide

Zur Dornigen Hauhechel habe ich bei Rothmaler, 2011, gefunden:

Blühmonate: Juni bis Juli

Standorte: Halbtrockenrasen, Magerrasen, besonders nach Beweidung, (wechsel)trockene Wiesen und Weiden, mäßig trockene Ruderalstellen: Dämme,  kalkhold, salztolerant

Häufigkeit: 

Areal: meridionales (Stufe 2-7 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala) bis temperates (Stufe 1-3 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala) Europa bis Westasien

Sommergrün

Rosettenlos

Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche

Staude

Pleiokormrübe und unterirdische Ausläufer

Insektenbestäubung: Bienen

Selbstausbreitung der Samen

Zeigerwerte: 

Vergesellschaftung: wächst gern in den Verbänden "Submediterrane Kalk-Halbtrockenrasen" (V Mesobromion; V Mesobrom.) "Kontinentale Halbtrockenrasen" (V Cirsio-Brachypodion pinnati; V Cirs.-Brach.), "Plan. bis mont. Borstgrasrasen" (V Violinion caninae; V Viol. can.) und  "Wechselfeuchte Pfeifengraswiesen" (V Molinion caeruleae; V Mol.).

Verwendung: Volksheilpflanze

Aus dem Herbarium von Dr. Wolf von Thun, Herbolzheim:

Ononis repens - Kriechende Hauhechel

Westeuropäische Pflanze

"Waldpflanze"

Die Kriechende Hauhechel kann man auch im Alpenvorland finden, allerdings viel seltener als in den kalkreicheren Gegenden Baden-Württembergs.

10.07.2011 - Kartierexkursion mit Helmut Herwanger im Hegau bei Stockach
10.07.2011 - Kartierexkursion mit Helmut Herwanger im Hegau bei Stockach

Die Kriechende Hauhechel in der Fachliteratur

Zahlreiche schöne Fotos und Informationen zur Kriechenden Hauhechel findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz

Laut Rothmaler, 2011, wächst die Pflanze gern im Verband "Submediterrane Kalk-Halbtrockenrasen" (V Mesobromion; V Mesobrom.)im Verband  

"Kontinentale Halbtrockenrasen" (V Cirsio-Brachypodion pinnati; V Cirs.-Brach.), im Verband "Tieflagen-Fettwiesen"

(Arrhenatherion elatioris; V Arrh.) und im Verband "Wechselfeuchte Pfeifengraswiesen" (V Molinion caeruleae; V Mol.).

10.07.2011 - Kartierexkursion mit Helmut Herwanger im Hegau bei Stockach
10.07.2011 - Kartierexkursion mit Helmut Herwanger im Hegau bei Stockach

Zur Kriechenden Hauhechel habe ich bei Rothmaler, 2011, gefunden:

Blühmonate: Juni bis Juli

Standorte: Halbtrockenrasen, wechseltrockene Wiesen und Weiden, Küstendünen, mäßig trockene Böschungen, basenhold

Häufigkeit: 

Areal: meridionales bis temperates Europa, nur im ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 1-3 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). 

Sommergrün

Rosettenlos

Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche

Staude

Pfahlwurzel und unterirdische Ausläufer

Insektenbestäubung: Bienen

Selbstausbreitung, Verdauungsausbreitung der Samen

 

Zeigerwerte: 

Vergesellschaftung: wächst gern in den Verbänden "Submediterrane Kalk-Halbtrockenrasen" (V Mesobromion; V Mesobrom.)"Kontinentale Halbtrockenrasen" (V Cirsio-Brachypodion pinnati; V Cirs.-Brach.), "Tieflagen-Fettwiesen" (Arrhenatherion elatioris; V Arrh.) und  "Wechselfeuchte Pfeifengraswiesen" (V Molinion caeruleae; V Mol.).

15.08.2012 - Im Linzgau bei Hödingen
15.08.2012 - Im Linzgau bei Hödingen
15.08.2012 - Im Linzgau bei Hödingen
15.08.2012 - Im Linzgau bei Hödingen

Hinsichtlich der Blätter besteht Verwechslungsmöglichkeit mit der Dornigen Hauhechel.

15.08.2012 - Im Linzgau bei Hödingen
15.08.2012 - Im Linzgau bei Hödingen
05.09.2018 - Im Altmühltal
05.09.2018 - Im Altmühltal
04.07.2014 - Bei Ratzenried
04.07.2014 - Bei Ratzenried

08.07.2022 - NSG Beurener Heide:

Aus dem Herbarium von Dr. Wolf von Thun, Herbolzheim:

Meine Hauhechel-Arten nebeneinander (mit Blühmonaten)