Herbarium von Ingrid
Portulaca spec. - Portulak-Arten
Familie: Portulakgewächse - Portulacaceae
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 40-100 Portulak-Arten; für Deutschland wird dort 1 Art und 2 Unterarten beschrieben.
Sebald, Seybold, Philippi, 1993, Bd. 1, S. 510, sprechen von mehr als 100 Arten hauptsächlich der Tropen und Subtropen. In Baden-Württemberg kommt eine Art vor.
Portulaca oleracea - Gemüse-Portulak
Eventuell ursprünglich asiatisch; gilt in Deutschland als eingebürgerter Neophyt
"Unkraut- oder Ruderalpflanze"
Namen
Englisch: Purslane, Little hogweed
Französisch: Pourpier potager, porcelane, pourpier maraîcher
Italienisch: Porcellana comune
Spanisch: Loraca, verdolaga
In manchen Regionen Deutsch-lands (wie den Stromtälern in warmer Lage) gilt der Gemüse-Portulak laut Floraweb.de als Archäophyt. Das gilt dann wohl für die Fundorte in Neckar-steinach und Leimen.
Auf dem Friedhof in Ober-eschach sehe ich ihn aber auch seit einigen Jahren jeden Sommer.
Der Gemüse-Portulak in der Fachliteratur
Im „Feld- Wald- und Wiesenkochbuch, Kochuchverlag Heimeran, 1978 von Eve Marie Helm hat der Portulak ein eigenes Kapitel.
Steffen Guido Fleischhauer hat den Portulak in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Eine Beschreibung des Gemüse-Portulaks findet sich bei Jürgen Feder, 2014.
Sehr Interessantes rund um den Portulak findet sich bei Wolf-Dieter Storl, Bekannte und vergessene Gemüse. Ethnobotanik, Heilkunde und Anwendungen, AT Verlag, 3. Aufl. 2012.
Empfehlungen zur gehobenen kulinarischen Verarbeitung des Gemüse-Portulaks findet man in Meret Bisseggers Buch "Meine wilde Pflanzenküche. Bestimmen, Sammeln und Kochen von Wildpflanzen", 6. Aufl. 2013.
Claudia Ritter trägt in ihrem Buch "Heimische Nahrungspflanzen als Heilmittel. Gemüse, Früchte und Getreide - von Ackerbohne bis Zwiebel Pflanzenkunde, Heilanwendungen und Rezepte" von 2013 Wissenswertes über den Portulak zusammen.
Alexandra-Maria Klein und Julia Krohmer führen den Gemüse-Portulak mit dem Attribut "Leckerer Bodendecker" bei ihren Stadtpflanzen auf ("Das wächst in deiner Stadt". S. 60, 2023).
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Gemüse-Portulaks findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Der Portulak wird von Rudi Beiser in seinem Buch "Vergessene Heilpflanzen. Botanik, Volksheilkunde, Anwendungen" von 2016 ausführlich beschrieben.
Originell und sachkundig befasst sich Jürgen Feder in seinem Buch "Feders Kleine Kräuterkunde" von 2017 mit kulinarischen und sonstigen Anwendungen des Gemüse-Portulaks. Er ist für ihn eine verkannte Delikatesse (S. 217f).
Laut www.floraweb.de liegen für den Gemüse-Portulak keine Angaben zur Nutzung durch Schmetterlinge vor.
Zum Gemüse-Portulak habe ich bei Rothmaler, 2011, gefunden:
Blühmonate: Juni-September
Standorte: Trockene, sandige Ruderalstellen: Wegränder, Pflasterfugen; sandige Flussufer, nährstoffreiche Hackfruchtkulturen, Gärten
Häufigkeit:
Archäophyt, Eingebürgerter Neophyt, Unbeständiger Neophyt
Areal: australes bis temperates Florengebiet zirkumpolar, sowohl im ozeanischen als auch im kontinentalen Klima vorkommend (Stufe 1-9 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala).
Sommerannuell
Rosettenlos
Selbstbestäubung, auch Kleistogamie (durch Selbstbestäubung in knospenförmig geschlossenen Blüten Samen bildend
Insektenbestäubung: Fliegen, Ameisen
Ameisenausbreitung der Samen, Menschenausbreitungder Samen
Samen langlebig (>20 Jahre)
Vergesellschaftung: wächst in den Verbänden "Hackfrucht- (u. Tritt-)Ges. sandiger Böden" (V Eragrostion; V Eragrost.), "Vogelknöterich-Trittrasen" (V Polygonion avicularis; V Polyg. avic.), "Flussufer-Gänsefussfluren" (V Chenopodion rubri; V Chen. rub.) und "Tieflagen-Weidengebüsche" (V Salicion albae; V Salic. alb.).
Der Gemüse-Portulak soll in Deutschland nur selten zum Blühen kommen und wenn überhaupt, dann blüht er nur vormittags.
In Leimen habe ich ihn blühen gesehen mit seinen hübschen kleinen gelben Blüten. Aber als ich am nächsten Tag morgens um 9.00 Uhr mit meinem Foto da war, war es ihm wohl noch zu früh.
Ein Jahr später, gegen 10.30 Uhr auf dem Friedhof in Obereschach,, hat er dann tatsächlich geblüht, wenn ich auch mit der Qualität der Bilder nicht zufrieden bin.
NSG Sandhausener Düne:
27.08.2024 - Rom, Forum Romanum:
Portulaca grandiflora - Portulak-Röschen
Fremdländische Pflanze; Heimat: Argentinien, Brasilien, Uruguay
Zierpflanze
Das Portulak-Röschen in der Fachliteratur
Zahlreiche schöne Fotos und Informationen zum Portulak-Röschen findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
