Eurasiatische Pflanze
"Unkraut- oder Ruderalpflanze"
Namen
Englisch: Hedge mustard
Französisch: Sisymbre officinal, Herbe au chanter
Italienisch: Erba cornacchia comune, Sisimbrio officinale
Spanisch: Erisimo officina
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 40 "Sisymbrium"-Arten; für Deutschland werden dort 9 Arten beschrieben.
Sebald, Seybold, Philippi, 1993, Bd. 2, S. 175, sprechen von etwa 80 Arten in den gemäßigten Zonen Eurasiens und Nordamerikas sowie in subtropischen und tropischen Bergländern in Südamerika und Süd- und Ostafrika. In Baden-Württemberg kommen 8 Arten vor, von denen aber vermutlich nur 3 Arten einheimisch sind. Außerdem gibt es weitere unbeständige Einschleppungen.
Die Wege-Rauke kommt in ganz Deutschland vor, auch in Oberschwaben.
Steffen Guido Fleischhauer hat die Rauken-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Originell und sachkundig befasst sich Jürgen Feder in seinem Buch "Feders Kleine Kräuterkunde" von 2017 mit kulinarischen und sonstigen Anwendungen der Weg-Rauke (S. 129ff).
Alexandra-Maria Klein und Julia Krohmer führen die Wege-Rauke mit dem Attribut "Besen und Tresen" bei ihren Stadtpflanzen auf ("Das wächst in deiner Stadt". S. 49, 2023). Die Pflanzen wurden früher als Besen genutzt und somit wurden die noch in den Schoten anhaftenden Samen verbreitet. Das junge Grün und die Samen kann man (aber nur sparsam!) als aromatisches Gewürz verwenden.
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Wege-Rauke findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz und, sogar in deutscher Sprache, auf der finnischen Seite www.luontoportti.com/suomi/de.
Die Weg-Rauke wird im Arzneipflanzenlexikon der Kooperation Phytopharmaka ausführlich beschrieben
(siehe www. arzneipflanzenlexikon.info).
Die Wege-Rauke ist laut www.floraweb.de Raupenfutterpflanze für 4 Falterarten, darunter 3 Tagfalter (Weißlinge).
Blühmonate: Mai bis Oktober
Standorte: Stickstoffreiche Äcker: besonders Hackkulturen, Gärten, frische bis mäßig trockene Ruderalstellen, Ufer, basenhold
Archäophyt
Häufigkeit: alle Bundesländer "gemein", kommt in über 90% der Kartierflächen vor, nur höhere Gebirge zerstreut, kommt in 5-40% der Kartierflächen vor
Areal: meridionales bis temperates Europa bis Westasien, vom ozeanischen bis ins schwach kontinentale Klima vorkommend (Stufe 1-6 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). Neophyt im meridionalen bis temperaten Amerika
Halbrosettenpflanze
Sommerannuell / Einjährig-überwinternd
Selbstbestäubung, Insektenbestäubung
Stoßausbreitung, Menschenausbreitung der Samen
Lichtkeimer
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst gern in den Verbänden "Halmfrucht-Ges. kalkhaltiger Böden (V Caucalidion platycarpi; V Caucal.), "Hackfrucht- und Garten-Ges. basenreicher Böden" (V Veronicon-Euphorbion; V Ver.-Euph.), "Wege-Rauken-Ges. (V Sisymbrion officinalis; V Sisymbr.), "Kletten-Ges. (V Arction lappae; V Arct.) und "Vogelknöterich-Trittrasen" (V Polygonion avicularis; V Polyg. avic.).
28.06.2022 - An der Bergstraße bei Leimen:
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