Familie: Lippenblütler - Lamiaceae
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 250 "Teucrium"-Arten; für Deutschland werden dort 5 Arten beschrieben.
Sebald, Seybold, Philippi und Wörz, 1996, Bd. 5, S. 139, sprechen von 100 vor allem im Mittelmeergebiet verbreiteten Arten. In Europa kommen 49 Arten vor, in Baden-Württemberg 5 Arten.
Mediterrane Pflanze
"Trockenpflanze"
In Oberschwaben findet man den Edel-Gamander nicht, dafür aber auf der Schwäbischen Alb.
Der Apotheker Mannfried Pahlow stellt in "Das große Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur" von 2001 den Edel-Gamander als Heilpflanze aus alten Arznei- und Käuterbüchern vor.
Der Edel-Gamander ist laut www.floraweb.de Raupen-Futterpflanze für 5 Falterarten.
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Edel-Gamanders findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
03.07.2021 - Fürstliche Anlagen Inzigkofen; auf dem Amalienfelsen:
Westeuropäische Pflanze
"Waldpflanze"
Der Salbei-Gamander kommt in Oberschwaben nur zerstreut vor. Mir ist er jedenfalls dort bis jetzt noch nicht begegnet. Dagegen kommt er im westlichen Baden-Württemberg und überhaupt im westlichen Deutschland verbreitet vor. Große Vorkommen habe ich schon gesehen im Odenwald bei Heidelberg, in der Eifel bei Erftstadt und im Saarland in der Gegend von Losheim am See.
Der Salbei-Gamander wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 236).
Der Salbei-Gamander hat im Lehrbuch der biologischen Heilmittel" (Bd. 11) von Gerhard Madaus (1938) ein eigenes Kapitel.
Apotheker Mannfried Pahlow erwähnt seinem Buch "Das große Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur", Weltbild Verlag GmbH, Augsburg 2001, den Salbei-Gamander ohne Bewertung als alte Heilpflanze, dessen Kraut zur Appetitanregung, als Hustenmittel und zur Blutreinigung (leicht abführende Wirkung) verwendet worden sind. Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl,Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide, Saponine, Glykoside.
Steffen Guido Fleischhauer hat den Salbei-Gamander in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Der Salbei-Gamander ist laut www.floraweb.de als Raupen-Futterpflanze für 1 Falterart und Nektarpflanze für den Zitronenfalter.
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Salbei-Gamanders findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
In meinem alten Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch von 1966, wird die Pflanze nicht aufgeführt.
Blühmonate: Juli-September
Standorte: Mäßig trockene bis frische, lichte Laubwälder und Nadelholzforste und ihre Ränder, Waldschläge, Heiden, Ruderalstellen: Bahnböschungen, Wegränder, kalkmeidend
Häufigkeit:
Areal: meridionales bis temperates Europa, nur im ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 1-2 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala). Neophyt im temperaten Ostamerika
Immergrün
Rosettenlos
Chamaephyt: Überdauerungsknospen dicht über der Erdoberfläche
Staude
Unterirdische Ausläufer
Insektenbestäubung: besonders Bienen, Hummeln
Stoßausbreitung der Samen
Samen langlebig (>20 Jahre)
Lichtkeimer
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst gern in den Verbänden "Eichen-Birkenwälder" (V Quercion robori-petraeae; V Querc. rob.-petr.), "Bodensaure Hainsimsen-Buchenwälder" (V Luzulo-Fagion; V Luz.-Fag.), "Mesotherme Saum-Ges." (V Trifolion medii; V Trif. med.) und "Besenginstergebüsche" (V Sarothamnion; V Saroth.).
Der Salbei-Gamander wächst gern im bodensauren Eichen-
wald in Gesellschaft mit u.a. Heidekraut,
Gewöhnlichem Habichtskraut, Glattem Habichtskraut, Schmalblättriger Hainsimse, Gewöhnlichem Wachtelweizen, Adlerfarn,
Heidelbeere,
Berg-Johanniskraut,
Stiel-Eiche,
Trauben-Eiche
(siehe Eggenberg/Möhl, Flora vegetativa, 2009 Haupt Verlag Bern)
Südeuropäische Pflanze
"Trockenpflanze"
Fast hätte ich ihn übersehen, so klein ist er; man muss sich schon richtig zu ihm hinab-beugen. Er hat mich sehr überrascht, weil ich von seiner Existenz noch gar nichts wusste.
Auch er tritt in Oberschwaben nicht auf, ist aber eine typische Pflanze der Schwäbischen Alb.
Der Berg-Gamander ist laut www.floraweb.de Raupen-Futterpflanze für 4 Falterarten.
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Berg-Gamanders findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Eine amüsante Beschreibung des Berg-Gamanders findet sich bei Jürgen Feder, 2014
Fremdländische Pflanze; Heimat: Kaukasus, Iran
Diese Pflanze ist eines Sommers bei uns im Garten neben Rosen und Lavendel aufgetaucht und kam dann jedes Jahr im Juli zum Blühen. Für mich sieht sie vom Habitus her nach Lippenblütler aus und von der Blüte her durch die kaum ausgeprägte Oberlippe irgendwie nach Gamander (Teucrium). Aber leider schlugen sämtliche näheren Bestimmungsversuche fehl.
2015 habe ich diese Pflanze auch in einem Garten in Weingarten in der Malerstraße gesehen und ein großes Vorkommen in einem Kräuter- garten im Kurpark Bad Kro- zingen, leider ohne Etikett.
Vielen Dank an Wolfgang Balzereit für die genaue Bestimmung aus dem Internet im Dezember 2016.
06.11.2022 - An einem Gartenzaun in Albertshofen bei Ravensburg:
Fremdländische Pflanze; Heimat: Portugal, Westl. Mittelmeergebiet, adriatische Inseln; auch Zierpflanze
Den Strauchigen Gamander hat man sehr häufig gesehen, sowohl angepflanzt in Gärten und Rabatten, als auch wild wachsend in der Natur.
Eine Beschreibung und schöne Fotos des Berg-Gamanders findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.