Familie: Weinrebengewächse - Vitaceae
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 60 "Vitis"-Arten; für Deutschland wird dort 1 Art mit 2 Unterarten beschrieben. Außerdem werden die reblausresistenten Sorten V. labrusca und V. vulpina aus Nordamerika erwähnt, die als Pfropfunterlage für die einheimischen Sorten verwendet werden.
Sebald, Seybold, Philippi, 1992, Bd. 4, S. 127 schreiben von 50 Arten, die meist in den Tropen vorkommen. In Europa kommt nur 1 Art vor, von der es eine Wildform und eine Kulturform gibt. Sie erwähnen als Pfropfunterlagen die nordamerikanischen Arten V labrusca und V. riparia.
"Flora Helvetica" spricht von 2 Arten: Vitis vinifera / Europäische Weinrebe und Vitis sylvestris / Wilde Weinrebe
Auch: Vitis sylvestris (Flora Helvetica)
Südeuropäisch-westasiatische Pflanze
Zander, 1984: SO- und südliches Mittel-Europa, bis Korsika und SW-Deutschland, NW-Afrika, Palästina (heute Israel und Jordanien), westl. Kleinasien
"Waldpflanze"
Namen
Englisch: Wild Grape
Französisch: Vigne sauvage, Vigne es bois
Italienisch: Vite selvatica
Weitere Fotos der Echten Weinrebe findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Sebald, Seybold, Philippi, 1992, Bd. 4, S. 129: die Wildrebe gehört in Baden-Württemberg zu den bedrohtesten Pflanzen und ist vom Aussterben bedroht. Die Rückgangsursachen kann man dort ausführlich nachlesen.
Blühmonate: Juni bis Juli
Standorte: Frische bis mäßig feuchte, lichte (auch gestörte) Auenwälder und ihre Ränder, Gebüsche, nährstoffanspruchsvoll, basenhold
Archäophyt?
Häufigkeit: selten NW-Baden-Württemberg und SO-Rheinland-Pfalz: Oberrhein, ausgestorben in S-Hessen
Im Rückgang begriffen
Areal: submeridionales bis südlichtemperates Europa bis (Westasien), nur im schwach ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 3-4 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala).
Sommergrüne Liane
Sprossranken
Insektenbestäubung, Selbstbestäubung
Verdauungsausbreitung, Menschenausbreitung der Samen
Kältekeimer
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst in den Verbänden "Hartholz-Auenwälder" (V Alno-Ulmion; V Alno-Ulm.) und "Xerothermgebüsche" (V Berberidion; V Berb.).
Südosteuropäisch-westasiatische Pflanze
"Kulturpflanze"
Namen
Englisch: Grape vine
Französisch: Vigne
Italienisch: Vite comune
2023: "Heilpflanze des Jahres"
Über die weitreichende symbolische Bedeutung der Weinrebe schreibt Marianne Beuchert in "Symbolik der Pflanzen" (S. 341).
Rosemarie Gebauer, eine Diplombiologin, die sich auf botanisch-literarische Zusammenhänge spezialisiert hat, befasst sich in ihrem sehr schön gestalteten Büchlein „Sammelnüsschen und Panzerbeeren. Von Apfelbaum bis Zitrusfrucht“ damit, welche Rolle die bei uns bekannten und beliebten Früchte in unserer Vergangenheit und in der Welt der Dichter und Maler, der Märchen und Sagen spielen. Dabei erklärt sie auch ihre verschiedenen Namen und außerdem auf sehr anschauliche Weise ihre botanischen Besonderheiten.
An erster Stelle steht dabei der Weinstock.
Lehmann Heinrich, Der Abschied des Tobias, 1834, Kunsthalle Hamburg
Herbsttag
Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treben.
Rainer Maria Rilke
Den Rosinen ist im "Ärztebuch der Heilkraft unserer Lebensmittel" von Selene Yeager u.a. (1998) ein eigenes Kapitel gewidmet: "Rosinen. Senken zu hohen Blutdruck. Heilwirkung: Regen die Verdauung an. Senken den Blutzuckerspiegel. Erhalten das Blut gesund" (S. 269).
Dem Traubensaft ist im "Ärztebuch der Heilkraft unserer Lebensmittel" von Selene Yeager u.a. (1998) ein eigenes Kapitel gewidmet: "Traubensaft. Getränk für's Herz. Heilwirkung: Senkt den Cholesterinspiegel. Vermindert das Herzinfarktrisiko. Senkt hohen Blutdruck" (S. 314).
Dem Wein ist im "Ärztebuch der Heilkraft unserer Lebensmittel" von Selene Yeager u.a. (1998) ein eigenes Kapitel gewidmet: "Wein. Das Geheimnis eines gesunden Herzens. Heilwirkung: Beugt Nierensteinbildung vor. Gibt Energie. Schützt vor Verstopfung" (S. 328).
"Vine" ist die Nummer 32 der Bachblüten mit dem Thema "Rücksichtnahme, Dienen" (Ilse Maly, Bachblüten als Chance und Hilfe, Knaur 1999).
Eine ausführliche Monographie hat die Weinrebe in der "Enzyklopädie der Psychoaktiven Pflanzen. Botanik, Ethnopharmakologie und Anwendungen" von Christian Rätsch, AT-Verlag 2007
Steffen Guido Fleischhauer hat die Reben-Arten in seine "Kleine Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von 2010 aufgenommen.
Claudia Ritter trägt in ihrem Buch "Heimische Nahrungspflanzen als Heilmittel. Gemüse, Früchte und Getreide - von Ackerbohne bis Zwiebel Pflanzenkunde, Heilanwendungen und Rezepte" von 2013 Wissenswertes über die Weinrebe zusammen.
Christian Rätsch beschreibt die Weinrebe in seinem Buch "Heilpflanzen der Antike. Mythologie, Heilkunst und Anwendung" von 2015.
Zahlreiche schöne Fotos und Informationen zum Echten Weinrebe findet man auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Die Weinrebe wird im Arzneipflanzenlexikon der Kooperation Phytopharmaka ausführlich beschrieben
(siehe www. arzneipflanzenlexikon.info).
Hunnius, 1966
Blühmonate: Juni
Kulturpflanze
Auch Neophyt; oft als Kulturrelikt lange erhalten in aufgelassenen Weinbergen und Gebüschrändern
Häufigkeit: zerstreut Mittel- und Nord-Bayern, West- und Nord-Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen, selten Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt
Areal: submeridionales bis südlichtemperates Europa bis (Westasien), nur im schwach ozeanischen Klima vorkommend (Stufe 3-4 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala).
Sommergrüne Liane
Sprossranken
Insektenbestäubung, Selbstbestäubung
Verdauungsausbreitung, Menschenausbreitung der Samen
Kältekeimer
Zeigerwerte:
Verwendung: Obst, Saft, Wein
21.09.2022 - Weinreben an der Mosel oberhalb von Kröv, die man sich selbst überlassen hat: