Familie: Wegerichgewächse - Plantaginaceae; früher: Globulariaceae - Kugelblumengewächse
Laut "Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, 2011" gibt es weltweit 23 "Globularia"-Arten; für Deutschland werden dort 3 Arten beschrieben.
Sebald, Seybold, Philippi und Wörz, 1996, Bd. 5, S. 358, stellen die Kugelblume-Arten noch in die Familie Kugelblumengewächse / Globulariaceae. Diese Familie umfasst nur 2 Gattungen mit insgesamt etwa 30 Arten, die im Mediterrangebiet, den Alpen, Mitteleuropa, Nordafrika und Somalia verbreitet sind. In Baden-Württemberg kommt nur die Rundblättrige Kugelblume hier mit der wissenschaftlichen Bezeichnung "G. punctata" vor.
Synonyme: G. punctata, G. vulgaris, G. willkommii, G. aphyllanthes, G. elongata
Nach Sebald, Seybold, Philippi und Wörz, 1996, Bd. 5, S. 359, sind die Nomenklaturverhältnisse verwirrend und wenig einleuchtend. Sie bleiben bei "Globularia punctata".
Südeuropäische Pflanze
"Trockenpflanze"
Lebensraum
Laut Typo Ch Klassifikation ist die Gewöhnliche Kugelblume eine dominante Art speziell der mitteleuropäischen Trockenrasen (Xerobromion), die das Aussehen des Lebensraums mitprägt; außerdem ist sie generell eine Pflanze der wärmeliebenden Trockenrasen.
Namen
Englisch: Common ball flower
Französisch: Globulaire commune
Italienisch: Vedovelle dei prati, Globularia allungata
Die Gewöhnliche Kugelblume ist in Deutschland geschützt!
Die Gewöhnliche Kugelblume gilt in Deutschland als gefährdet!
In Oberschwaben kommt die Gewöhnliche Kugelblume nicht vor, jedoch auf der Schwäbischen Alb und am Oberrhein.
Ich erinnere mich auch daran, sie früher einmal im Bregenzerwald gesehen zu haben.
Die Gewöhnliche Kugelblume wurde von Basilius Besler für sein 1613 veröffentliches Buch "Hortus Eystettensis", ein Dokument des berühmten Gartens von Eichstätt, nach der Natur in Kupfer gestochen (Tafel 193.3, Globularia punctata ("Bellis minor flore caeruleo") / Echte Kugelblume).
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Gewöhnlichen Kugelblume findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Umfassende Information über die Gewöhnliche Kugelblume findet man auf den Seiten www.infoflora.ch und www.floraweb.de.
Die Gewöhnliche Kugelblume ist laut www.floraweb.de als Raupen-Futterpflanze für 2 Falterarten und Nektarpflanze für 1 Tagfalter.
Eine Darstellung der weltweiten Verbreitung der Gewöhnlichen Kugelblume kann man über https://powo.science.kew.org aufrufen.
Blühmonate: Mai bis Juni
Standorte: Submediterrane Fels- und Schotterfluren, seltene lückige Halbtrockenrasen, kalkhold
Häufigkeit: "zerstreut" in Bayern (Alpen, Hochebene, Jura) und Baden-Württemberg (Iller, Jura, Oberrhein, Weinheim); selten in Ost- und NW-Rheinland-Pfalz, SW-Nordrhein-Westfalen, O-Thüringen; seltener Archäophyt inS-Sachsen-Anhalt; in Hessen ausgestorben
Im Rückgang begriffen
Areal: submeridionales bis südlichtemperates Europa, vom ozeanischen bis ins gemäßigte Klima vorkommend (Stufe 2-5 auf der 10-stufigen pflanzengeographischen Kontinentalitätsskala).
Immergrün
Halbrosettenpflanze
Hemikryptophyt: Überdauerungsknospen in Höhe der Erdoberfläche / Chamaephyt: Überdauerungsknospen dicht über dem Boden
Staude
Pleiokorm: verzweigter, oft verholzter Bodenspross, der trotz möglicher sprossbürtiger Bewurzelung auf die Verbindung mit der Primärwurzel
angewiesen bleibt / Regenerative Wurzelsprossen
Insektenbestäubung, Selbstbestäubung
Windausbreitung, Klett- und Klebausbreitung, Stoßausbreitung, Versteckausbreitung der Samen durch Mäuse
Wintersteher
Lichtkeimer
Zeigerwerte:
Vergesellschaftung: wächst in den Verbänden "Submediterrane Kalk-Trockenrasen" (V Xerobromion; V Xerobrom.) und "Blauschwingel-Felsfluren" (V Seslerio-Festucion pallentis; V Sesl.-Fest)
Besonders geschützt
10.05.2021 - Im NSG Digelfeld auf der Schwäbischen Alb bei Hayingen:
Fremdländische Pflanze; mediterran
Eine Beschreibung und schöne Fotos der Strauchigen Kugelblume findet man auf der italienischen Seite www.actaplantarum.org und auf der tschechischen Seite www.BioLib.cz.
Hunnius, Pharmazeutisches Wörterbuch, 4. Aufl. 1966:
Fremdländische Pflanze; Kanaren, Madeira, endemisch
Fremdländische Pflanze; SO-Spanien-Endemit